Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zur Weihe der Sava-Kathedrale in Belgrad Ende 2020 eingeladen. Das teilte Vucic nach seiner Begegnung mit Putin in Sotschi am Schwarzen Meer mit. Russland habe bei der Erbauung der "großartigen" Kathedrale geholfen, sagte Vucic vor Journalisten.

Unmittelbar vor seiner Russland-Reise war Vucic mit dem serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej zusammengetroffen, wie der Pressedienst der Stiftung Pro Oriente (Montag) berichtet. Neben der Bewertung der politischen Lage und dem Wirtschaftsaufschwung Serbiens ging es demnach auch um die Sava-Kathedrale.

Der Patriarch habe dem Präsidenten für seinen "persönlichen und selbstlosen Einsatz" zur Fertigstellung der Kathedrale mit staatlicher Hilfe gedankt. Vucic entgegnete, die vollendete Kathedrale werde eines der eindrucksvollsten Symbole Serbiens sein.

Der Plan zur Errichtung der Sava-Kathedrale wurde bereits um die Wende zum 20. Jahrhundert gefasst. Der Siegerentwurf der Architekten Bogdan Nestorovic und Aleksandar De Rocco (Deroko) orientierte sich am universalen frühchristlichen Symbol der Hagia Sophia in Konstantinopel.

Die Bauarbeiten auf dem Vracar-Hügel begannen 1935; dort hatte der osmanische Großwesir Koca Sinan Pascha 1594 die Reliquien des serbischen Nationalheiligen Sava verbrennen lassen. Der Bau kam nach dem deutschen Überfall auf Jugoslawien 1941 und der kommunistischen Machtergreifung zu Kriegsende zum Stillstand.

Erst 1985 wurde das überarbeitete Bauprojekt mit der Vollendung der Kuppel mit ihrem Durchmesser von 30,50 Metern wiederaufgenommen. In den jugoslawischen Bürgerkriegsjahren nach 1991 ruhten die Arbeiten wieder über ein Jahrzehnt. Der Außenbau wurde 2004 vollendet. Mit einer Fläche von 1.230 Quadratmetern stellt das von der Russischen Akademie der Künste unter Leitung von Nikolaj Muhin 2017 vollendete goldene Kuppelmosaik einen Höhepunkt der künstlerischen Innengestaltung dar.

(Quelle: kna, 09.12.19)