Das sagte Frank Hakelberg, Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Schaustellerbund (DSB) der Deutschen Presse-Agentur. Das diesjährige Verbot von Festen und Weihnachtsmärkten komme "in seiner Wirkung einem Berufsausübungsverbot gleich" und bedeute für die Mehrzahl der Vereinsmitglieder einen kompletten Einnahmeausfall. Vielen drohe der Untergang.
Die Überbrückungshilfen des Staates seien lückenhaft und holten Schausteller kaum in der saisonbestimmten Lebenswirklichkeit ab, betonte der DSB. Der Verband glaube, dass Weihnachtsmärkte auch unter Corona-Bedingungen an frischer Luft möglich gewesen wären - etwa mit größeren Abständen und durchdachten Hygienekonzepten.
"Die Weihnachtsmärkte waren die letzte Chance der Schausteller, in diesem Jahr noch mit der eigenen Hände Arbeit Geld zu verdienen", betonte Hakelberg.
Den Kommunen gehen dabei auch erhebliche Einnahmen verloren. Die Stadt Hannover zum Beispiel büßt einem Sprecher zufolge rund 440.000 Euro ein.
Mancherorts gibt es indes kreative Lösungen, um Weihnachtsmärkte doch möglich zu machen. Am Niederrhein ist ab 10. Dezember in Kalkar ein "Drive-In-Weihnachtsmarkt" auf dem weitläufigen Gelände des Freizeitparks Wunderland geplant.
Die Besucher sollen auf einer rund 2,5 km langen Strecke in ihren Autos bleiben und auf dem einstigen Kraftwerksgelände Kunstschnee, Musik, Eintopf und Glühwein sowie eine Krippe mit echten Kamelen geboten bekommen. (dpa/22.11.2020)