Merkel kündigt knapp 500 Millionen Euro für Klimaschutz-Hilfen an

 (DR)

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beim digitalen UN-Klimagipfel knapp 500 Millionen Euro zugesagt, um ärmere Länder beim Klimaschutz zu unterstützen. "Alle Staaten müssen notwendige Klimaschutz-Investitionen finanzieren können", sagte die CDU-Politikerin in einer Videobotschaft am Samstag - genau fünf Jahre nach der Einigung auf das Klimaabkommen von Paris. "Weltweit sollte also günstiges Kapital zur Verfügung stehen." Deutschland wolle zusätzlich knapp 500 Millionen Euro bereitstellen und halte die Zusage ein, die Klimafinanzierung bis 2020 auf jährlich vier Milliarden Euro zu verdoppeln.

"Und auch in Zukunft wird Deutschland einen angemessenen Beitrag leisten", versicherte die Kanzlerin. Sie wolle sich dafür einsetzen, das bis zum nächsten UN-Klimagipfel in Glasgow im Dezember 2021 geklärt werde, wie es mit den Hilfen der reicheren Länder für die Ärmeren für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel weitergehe. Die Industrieländer hatten 2009 in Kopenhagen versprochen, bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für Klimaschutz in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Zuletzt hatten die Vereinten Nationen kritisiert, dass diese Marke noch nicht erreicht sei.

Wie das Entwicklungsministerium erklärte, kommen die 500 Millionen Euro aus seinem Haushalt. "Wir kommen weltweit beim Klimaschutz zu langsam voran", sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Aus heute schon 20 Millionen Klimaflüchtlingen könnten in wenigen Jahren 100 Millionen werden, die ihre Existenzgrundlage durch Hitzewellen, starke Unwetter oder extreme Dürren verlören. Die deutsche Entwicklungspolitik werde 2020 und 2021 den Ausbau erneuerbarer Energien mit 500 Millionen Euro zusätzlich über die Weltbank und regionale Entwicklungsbanken unterstützen, um Wind- und Solarparks sowie bessere Energiespeicher und Stromnetze in Entwicklungsländern, vor allem in Afrika zu finanzieren. (dpa / 12.12.2020)