Bauern beenden Proteste nach Zugeständnissen von Aldi

Zumindest Einigung über Butterpreise

Nach mehrtägigen Protesten von Bauern vor Zentrallagern großer Supermarktketten gibt es Bewegung im Konflikt um die Lebensmittelpreise.

Bauernprotest mit Traktoren / © Dominik Wolf (KNA)
Bauernprotest mit Traktoren / © Dominik Wolf ( KNA )

Die Landwirte beendeten vorerst die Blockaden der Lagerzufahrten mit Traktoren, nachdem die Discounter Aldi Nord und Süd Zugeständnisse gemacht hatten. Wie Aldi will auch der Lidl-Konzern Gespräche mit Vertretern der Bauern aufnehmen. "Mit Aldi sind wir in den Verhandlungen weitergekommen, zumindest was die Butterpreise angeht", sagte der Sprecher der Protestbewegung in Niedersachsen, Anthony Lee, am Mittwoch.

Ein Sprecher von Aldi-Nord teilte mit, das Unternehmen habe den Landwirten zugesichert, kurzfristig weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der deutschen Landwirtschaft umzusetzen. Demnach wollen Aldi Nord und Aldi Süd konventionelle und Bio-Frischmilch nur noch aus Deutschland beziehen. Das Unternehmen strebe langfristige Verträge an, um den Landwirten eine bessere Planungssicherheit zu geben.

Hintergrund der Proteste war eine von Aldi angekündigte Senkung der Butterpreise. In mehreren Bundesländern machten Bauern mit ihren Fahrzeugen auf ihre Lage aufmerksam. Sie forderten faire Preise für ihre Produkte.

In Siek im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein blockierten nach Polizeiangaben Landwirte in der Nacht zum Mittwoch mit rund 70 Traktoren ein Lidl-Zentrallager. In den vergangenen Tagen hatten Bauern mit Hunderten Treckern ein Aldi-Lager in Hesel im Landkreis Leer in Niedersachsen blockiert.

Die Bauernbewegung "Land schafft Verbindung" (LsV) verständigte sich mit der Lidl-Führungsebene auf gemeinsame Gespräche bis zum 11. Januar, wie Schleswig-Holsteins LsV-Vorsitzende Uta von Schmidt-Kühl der dpa sagte. Daran sollen auch das Bundesagrarministerium, die Einzelhandelsketten Rewe, Aldi und Edeka sowie Molkereien und Schlachtereien teilnehmen.

"Wir haben darauf bestanden, dass die verarbeitenden Betriebe mit an den Tisch geholt werden, weil wir es mittlerweile leid sind, dass der Schwarze Peter immer wieder nur auf den nächsten geschoben wird", sagte Schmidt-Kühl. Es gehe um Regeln, die faire Bedingungen für alle Mitglieder der Lieferkette sicherstellten. Die Bauern wollten, dass Preiserhöhungen auch bei ihnen ankommen und dass frische Lebensmittel wie vertraglich vereinbart abgenommen werden. 

Quelle:
dpa