Der damalige Erzbischof von Köln, Dr. Karl Joseph Schulte (1871 - 1941) lässt in den Jahren 1926 bis 1929 nach den Plänen des Architekten Bernhard Rotterdamm in Bensberg das Haus als Priesterseminar des Erzbistums Köln errichten. Die Grundsteinlegung erfolgt 1926 durch den Nuntius Pacelli, dem späteren Papst Pius XII. Drei Jahre später wird das Priesterseminar von Köln in den Neubau verlegt und der Lehrbetrieb aufgenommen. Erster Regens und Leiter des Seminars wird der damalige Pfarrer von Bensberg, Hermann Josef Hecker.
Nach Kriegsausbruch im Jahre 1939 wird das Kardinal-Schulte-Haus Reserve-Lazarett; die Seminaristen weichen freiwillig aus nach Haus Altenberg. Die Beschlagnahmung des Hauses durch die GESTAPO 1941 hat zur Folge, dass die Seminaristen – für kurze Zeit waren sie wieder in Bensberg – das Haus erneut verlassen müssen. Ab 1944 wird es Kriegs-Lazarett der Wehrmacht und von 1945 bis 1948 Kriegs-Lazarett der unterschiedlichen alliierten Streitkräfte. Ab dem 27. April 1948 befindet sich das Priesterseminar wieder in Bensberg bis zum Umzug des Seminars in einen Neubau nach Köln im Jahre 1958. Anschließend wird das Haus zum einen von der Thomas- Morus-Akademie und zum anderen als Altenpflegeheim genutzt.
Ein Brand am 21. Februar 1980, der erheblichen Schaden am Gebäude anrichtet und bei dem zwei Bensberger Feuerwehrmänner zu Tode kommen, macht jede weitere Aktivität im Hause zunichte. 1984 entschließt sich das Erzbistum Köln, das Haus renovieren zu lassen und als Tagungszentrum zu nutzen. Nach der Fertigstellung im Jahre 1988 wird während der Zeit der Renovierungsarbeiten des Collegium Albertinum in Bonn das Kardinal-Schulte-Haus Ausweichplatz für die Bonner Theologen. Seine Nutzung als Tagungszentrum des Erzbistums Köln, das weitgehend kirchlichen, karitativen Gruppen, Institutionen und Veranstaltern zur Verfügung steht, beginnt ab dem 1. Oktober 1989. Die Thomas-Morus-Akademie hat in diesem Haus ebenso wieder ihren Sitz und führt die meisten ihrer Veranstaltungen hier hoch über Bensberg mit seinem Panoramablick bis hin nach Köln durch. (DOMRADIO.DE)