Auf zahlreichen Fotos in sozialen Netzwerken waren bunte Sträußen oder einzelne Rosen zu sehen, begleitet von Gedenksprüchen an die "gefallenen Helden", wie die getöteten Demonstrantinnen und Demonstranten genannt werden.
Auf einer Brücke in der größten Stadt Yangon stand ein großes Schild, auf dem in Blumen geschrieben stand: "Myanmar blutet."
Mindestens 543 Menschen getötet
Nach neuen Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPPP wurden seit dem Putsch vor zwei Monaten mindestens 543 Menschen getötet. Laut der Hilfsorganisation Save the Children sind mehr als 40 Kinder unter den Opfern.
Die Einsatzkräfte gehen seit Wochen mit brutaler Gewalt gegen jeden Widerstand vor. Telekommunikationsfirmen teilten mit, das Militär habe das Internet weiter eingeschränkt.
Bereits seit Wochen wird der Zugang landesweit jede Nacht weitgehend gesperrt, auch tagsüber gab es zuletzt Beschränkungen. Aktivisten brachten Apps in Umlauf, mit denen sich Menschen auch offline weiter über Entwicklungen informieren konnten.
Risiko eines Staatskollapses
Der Myanmar-Experte Richard Horsey warnte in einem Bericht für die Nichtregierungsorganisation "International Crisis Group" vor dem Risiko eines Staatskollapses. "Das Regime zeigt keine Anzeichen dafür, dass es die Krise beenden will.
Die Außenwelt hat nur begrenzten Handlungsspielraum, muss jedoch Waffenembargos und Sanktionen gegen das Militär verhängen und sich auf enorme humanitäre Hilfen vorbereiten", schrieb er auf Twitter.
UN fordert Freilassung von Aung San Suu Kyi
Am Donnerstag hatte der UN-Sicherheitsrat die anhaltende Gewalt im früheren Birma verurteilt. Das Militär solle äußerste Zurückhaltung üben, teilte das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen mit.
Auch bekräftigte der Rat seine Forderung nach der Freilassung von Regierungschefin Aung San Suu Kyi und Präsident Win Myint. Die Stellungnahme des 15-köpfigen Gremiums dürfte an der eskalierenden Lage in Myanmar kaum etwas ändern.
Vor allem China hatte sich Diplomatenangaben zufolge gegen schärfere Formulierungen gesperrt.