Die führenden Wirtschaftsnationen (G20) wollen den ärmsten Ländern der Welt angesichts der Corona-Krise einen weiteren Aufschub bei Zins- und Tilgungszahlungen geben. Das Schuldenmoratorium werde bis Jahresende verlängert, kündigte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch nach Beratungen mit seinen G20-Amtskollegen an. So sollen die Länder mehr Spielraum für Investitionen zur Bekämpfung der Pandemie bekommen.
Der Aufschub allein reiche allerdings nicht aus, betonte Scholz. Nötig sei auch, manchen Ländern die Schulden zu erlassen. Dabei sollten private Gläubiger mindestens ebenso stark einbezogen werden wie die Gläubigerländer.
Die Finanzminister der G20-Staaten seien sich zudem einig gewesen, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) "schon bald" eine Finanzspritze bekommen solle. Im Gespräch seien etwa 650 Milliarden Dollar (aktuell etwa 552,7 Mrd Euro), sagte Scholz. Auch dieses Geld soll unter anderem Schwellen- und Entwicklungsländern mehr Spielräume zur wirtschaftlichen Entwicklung und Bekämpfung der Corona-Pandemie geben.
Scholz plädierte zudem dafür, dass Impfstoffe gegen das Coronavirus fair auf der ganzen Welt verteilt werden. Derzeit gebe es noch eine Finanzierungslücke, mehr Länder müssten sich stärker an den internationalen Impf-Programmen beteiligen. (dpa/07.04.2021)