Mazyek pocht auf Impfungen in sozialen Brennpunkten

Mehrsprachige Impfteams

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime sieht keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Migrationshintergründen und Corona-Infektionen. Vielmehr sei die Armut schuld, weshalb man verstärkt in sozialen Brennpunkten impfen müsse.

Aiman Mazyek / © Markus Nowak (KNA)
Aiman Mazyek / © Markus Nowak ( KNA )

In der Tat gebe es in sozialen Brennpunkten mit hohem Migrantenanteil hohe Inzidenzen, das habe aber nicht mit der kulturellen Herkunft oder der Religion der Menschen zu tun, sondern mit Armut sowie prekären Arbeits- und Wohnverhältnissen, sagte Ayman Mazyek am Montag im Deutschlandfunk.

Appell: Impfen in armen Wohnvierteln 

Wichtig sei es deshalb, verstärkt in die armen Wohnviertel der Ballungsgebiete zu gehen, um die Menschen dort zu impfen, etwa mit Hilfe von Impfbussen, erklärte Mazyek. Impfteams sollten dabei mehrsprachig sein.

Auch als es in den sächsischen Grenzgebieten zu Tschechien zu einem Anstieg der Inzidenzen gekommen sei, habe man dort prioritär geimpft, sagte der Zentralratsvorsitzende. Das gleiche müsse nun in sozial benachteiligten Stadtteilen passieren.

Strenge Hygieneregeln in Moscheegemeinden 

Mazyek hob hervor, dass der Kampf gegen Corona in den deutschen Moscheegemeinden "eine Erfolgsgeschichte" sei. Auf die Unversehrtheit der Menschen zu achten, sei im Islam ein göttliches Gebot, betonte er. 

Deshalb hätten die Gemeinden die Hygieneregeln streng umgesetzt, auch im Ramadan. "Die Religion ist nicht Teil des Problems, sondern der Lösung", sagte Mazyek. 

 

Quelle:
epd , KNA