Dadaab ist eine Ortschaft im Osten von Kenia. 1992 richteten die Vereinten Nationen in Zusammenarbeit mit der kenianischen Regierung die Zeltstädte Dadaab und Kakuma für ausländische Flüchtlinge ein. Sie wurden zwischen 2007 und 2011 erweitert.
Heute gilt Dadaab als größtes Flüchtlingslager der Welt. Die meisten Bewohner sind Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem benachbarten Somalia. Zeitweise lebten dort rund eine halbe Million Menschen. Inoffiziell ist Dadaab damit die viertgrößte Stadt des ostafrikanischen Landes.
Im Mai 2016 kündigte die kenianische Regierung die Schließung von Dadaab und Kakuma an. Sie begründete dies mit einer wachsenden Terrorgefahr, die von den Lagern ausgehe. Die Flüchtlinge, die teils auch aus Burundi und dem Südsudan stammen, sollten ursprünglich bis November in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. Im Herbst verschob die Regierung die Frist für die Räumung auf Mai 2017.
Im laufenden Jahr wurden laut der Hilfsorganisation Care 30.000 Somalier zurückgeführt. Schätzungen zufolge leben derzeit noch 250.000 bis 275.000 Menschen in Dadaab. In einer UN-Umfrage erklärte jeder vierte von ihnen, in die Heimat zurückkehren zu wollen. Nach Angaben verschiedener Hilfswerke wirkt sich die Räumungsankündigung negativ aus, weil es keine Planungssicherheit mehr gebe und Bewohner schlechter versorgt würden. Die katholische Kirche und die Vereinten Nationen warnten zudem vor unfreiwilligen Rückführungen in Konfliktregionen. (kna/Stand 28.12.16)