Algerien erstreckt sich über 2,4 Millionen Quadratkilometer. Das nordafrikanische Land ist damit fast sieben Mal so groß wie Deutschland und hat 39 Millionen Einwohner. Seine Mittelmeerküste ist 1.200 Kilometer lang. Der Maghreb-Staat grenzt an Tunesien, Libyen, den Niger, Mali, Mauretanien, Marokko sowie an die von Marokko annektierte Westsahara. Zu Algerien gehört ein Teil der Sahara. Etwa 90 Prozent der Landesfläche sind Kies-, Fels- oder Sandwüsten.
Die Förderung von Erdöl und Erdgas macht den Großteil der Wirtschaftsleistung aus. Der Ölsektor liefert 98 Prozent der Deviseneinnahmen und 60 Prozent der Staatseinnahmen. Der Fall des Rohölpreises trifft die Staatskasse daher heftig. Die Regierung versucht, andere Wirtschaftssektoren zu fördern, um die extreme Rohstoffabhängigkeit zu lockern.
Die Arbeitslosigkeit liegt bei über zehn Prozent, bei Jugendlichen beträgt sie nach Angaben der Weltbank sogar 30 Prozent. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist groß. Jeder 20. Algerier lebt in Armut, jeder zehnte ist von Armut bedroht.
Die Bevölkerung besteht zu 70 Prozent aus Arabern, knapp 30 Prozent Berbern und einer französischen Minderheit. Der Islam ist Staatsreligion, zu ihm bekennen sich 99 Prozent der Algerier. Gesprochen werden Arabisch, Berbersprachen und Französisch.
Algerien war französische Kolonie und wurde erst nach einem blutigen Krieg (1954-1962) unabhängig. In den 90er Jahren erschütterte ein Bürgerkrieg zwischen Armee und Islamisten das Land, in dem 150.000 Menschen starben. Algerien ist Transit- und Herkunftsland von Flüchtlingen und Migranten, die nach Europa kamen.
Die Bundesregierung will das Land zusammen mit Tunesien und Marokko zu einem sicheren Herkunftsland erklären, um Asylbewerber leichter abweisen oder abschieben zu können. (epd/Stand 20.02.17)