In Kachin im Norden Myanmars führt die Armee seit 2011 einen blutigen Krieg gegen ethnische Milizen. Mehr als 100.000 Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben und leben unter schwierigsten humanitären Bedingungen in provisorischen Lagern. Die Luftwaffe flog zwischenzeitlich fast täglich Bombenangriffe auf Stellungen der Milizen und Dörfer der Kachin, die als Unterstützer der Rebellen gelten. Der Konflikt hat mittlerweile auch auf Teile des benachbarten Shan-Staates übergegriffen; dort kämpft die Armee gegen verbündete ethnische Milizen der Kachin.
Mehrmals hat die Europäische Union die Konfliktparteien zur Einstellung der Feindseligkeit und Gewalt sowie zum Schutz der Zivilbevölkerung in Kachin aufgerufen Anlässlich des Besuchs von Papst Franziskus in Myanmar waren im November 2017 mehr als 7.000 Kachin nach Rangun gekommen, um das Kirchenoberhaupt zu erleben. "Für uns Kachin ist Papst Franziskus der Mann, auf den wir unsere ganze Hoffnung für einen Frieden setzen", sagte damals einer der Binnenvertriebenen in Kachin, U Ndau La Raw. Nach einem Angriff auf sein Dorf lebt er nach eigenen Angaben mit seiner Familie seit sieben Jahren in einem Flüchtlingslager. (KNA)