Davids-Zitadelle

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Die sogenannte Davids-Zitadelle ist eine Festung in der westlichen Stadtmauer der Jerusalemer Altstadt. Möglicherweise stand an ihrer Stelle bereits im 7. Jahrhundert vor Christus ein befestigtes Vorwerk, das in frühjüdischer Zeit ausgebaut wurde. 24 vor Christus ließ Herodes der Große (43 bis 4 v. Chr.) dort drei massive Wehrtürme errichten, um die neu errichtete Oberstadt und seinen angrenzenden Palast zu sichern.
Nach dem Tod des Herodes übernahmen die römischen Statthalter seinen Palast. Verschiedene Quellen legen nahe, dass auch der Prozess und die Verurteilung Jesu durch Pilatus hier zu verorten ist. Unter Kaiser Titus wurde die Zitadelle mit ihren Türmen zum Wahrzeichen der römischen Legio X Fretensis. Auch die Kreuzfahrerkönige übernahmen den Standort und bauten ihn aus. Zahlreiche Inschriften weisen ferner auf Phasen des Ausbaus und der Zerstörung unter den Ayyubiden und Mamelukken. Sultan Suleiman der Prächtige restaurierte die Burganlage im 16. Jahrhundert.
Eine der letzten, die vor der Gründung des Staates Israels 1948 ihre Hand an dem Bauwerk hatten, waren die Briten. Von seinen Stufen aus deklarierte General Edmund Allenby 1917 die "Befreiung" der Stadt.
Nach einem Intermezzo als Kulturort mit ersten Ausgrabungen und einem zweiten Intermezzo als jordanische Kaserne kam die Davids-Zitadelle mit der Annexion Ostjerusalems 1967 in israelische Hände. Im April 1989 öffnete sie als Stadtmuseum ihre Tore für Besucher.