Der Oberbürgermeister von Trier, Wolfram Leibe (SPD), hat sich am Morgen nach der Amokfahrt in seiner Stadt tief erschüttert gezeigt. "Dadurch, dass die Fußgängerzone, wo das ganze passiert ist, sich ja mehr als einen Kilometer durch die Innenstadt schlängelt, werden wir an der Porta Nigra - dem Symbol der Stadt Trier - einen Erinnerungspunkt einrichten", sagte er. "Man braucht einen Ort, wo man seine Blumen niederlegt. Man braucht einen Ort, an dem man an die Menschen denkt." Mit einem ökumenischen Gebet hatten die Kirchen am Abend im Dom der Stadt der Opfer der Amokfahrt bereits gedacht.
Leibe verwies auch auf die vielen traumatisierten Menschen, die Zeuge der Tat geworden sind. "Da ist ein Meter von Ihnen entfernt in der Innenstadt ein Mensch getötet worden - wie geht man mit diesen Traumata um? Deswegen braucht man einen Ort zum Trauern", so Leibe. Umso mehr imponiere ihm allerdings die Solidarität in Trier: "Das ist das, was mir als Oberbürgermeister gut tut, dass die Menschen in dieser Stadt zusammenrücken. Wenn Sie sehen, gestern, nach dieser schrecklichen Tat - kein Opfer, kein Mensch, der verletzt war, war alleine", das sei ein ganz positives Zeichen.
Am Dienstagnachmittag war ein Mann mit hohem Tempo in Zickzacklinien durch die Innenstadt von Trier gefahren. Fünf Menschen sind nach Angaben der Polizei von Dienstagabend bei der Amokfahrt gestorben. Zahlreiche weitere sind demnach verletzt, manche sehr schwer. Die Polizei konnte den alkoholisierten Mann wenige Minuten nach der Tat festnehmen. (KNA, 02.12.2020)