Papst Franziskus hat am Montagmorgen die heiligsten Stätten von Muslimen und Juden in Jerusalem besucht. Bei einem Treffen mit dem Jerusalemer Großmufti Mohammed Hussein auf dem Tempelberg rief er zu Verständnis für das Leid der jeweils anderen auf und verurteilte Gewalt im Namen Gottes. Anschließend betete der Papst an der jüdischen Klagemauer. Die beiden benachbarten Stätten sind ein symbolischer Brennpunkt des Konflikts zwischen Juden und Muslimen. Vor dem Austausch mit dem Großmufti und dem Vorsitzenden des Obersten Muslimrates Ikrima Sabri besichtigte Franziskus den Felsendom, gemeinsam mit der Al-Aksa-Moschee die drittheiligste Stätte des Islam nach Mekka und Medina. Nach islamischer Sitte zog Franziskus beim Betreten die Schuhe aus. Danach begab sich Franziskus an die jüdische Klagemauer. Dort ließ er sich die Archäologie und Geschichte der Mauer erläutern, die heute der einzige sichtbare Rest des von Römern im Jahr 70 zerstörten jüdischen Tempels ist. Nach jüdischem Brauch steckte er einen Gebetszettel in die Mauerritzen und verweilte einige Augenblicke in stillem Gebet, mit geneigtem Haupt und der rechten Hand auf den Steinen.
Papst Franziskus auf dem Tempelberg
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