Die Mutter ist Schauspielerin, der Ziehvater ein bildender Künstler und am Frühstückstisch saßen immer wieder Kunstschaffende aus ganz Europa: Damals hieß Pater Nikodemus noch Claudius. Heute erlebt er als Benediktinermönch in Jerusalem jeden Tag religiöse Vielfalt - aber auch die Schatten, die der Nahost-Konflikt über die Heilige Stadt wirft.
Evangelisch getauft konvertierte er mit 13 Jahren zum Katholizismus, trat als junger Mann in die Junge Union ein, auch um die Mutter zu provozieren. In die Stadt Jerusalem verliebte er sich dann während eines Theologischen Studienjahres. Und er beschloss, Benediktiner zu werden und fortan als Mönch in der Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg zu leben. Nach zwölf Jahren in Jerusalem hat Pater Nikodemus jetzt das Buch "Zuhause im Niemandsland – Mein Leben im Kloster zwischen Israel und Palästina" veröffentlicht. Bei uns erzählt er von seiner bewegten Kindheit im Künstlermilieu genauso wie von der späteren Entscheidung, sein Leben ganz Gott zu widmen. Er spricht über seinen besonderen Blick auf den Dauerkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern und erklärt auch, wie er im Alltag mit den Anfeindungen gegenüber Christen im Heiligen Land fertig wird.