Als Geschäftsführer der Malteserwerke muss Patrick Hofmacher die Seligpreisungen also quasi hauptberuflich in den Blick nehmen. „Die Malteserwerke gibt es erst seit 1989“, erklärt Patrick Hofmacher, aber „der Malteserorden ist schon über 1000 Jahre alt. Und die Grundsätze, z.B. ‚helfen ohne Ansicht der Person‘, sind natürlich dieselben.“
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Dass Patrick Hofmacher heute bei den Malteserwerken arbeitet, hängt mit seinem „ersten Leben“ zusammen. In diesem „ersten Leben“ war Patrick Hofmacher Priester. Und das gerne und mit Leidenschaft.
Damals, also während seiner Zeit im Priesterseminar in Paderborn, hat Patrick Hofmacher Prof. Josef Schwermer nicht verstanden als dieser sagte: „Es gibt Berufungen zum Priester. Es gibt Berufungen zum Zölibat. Und beides fällt nicht immer zusammen.“ Heute aber sagt Patrick Hofmann schlicht: „Er hat Recht gehabt.“
Drei mal sechs Richtige im Lotto
Patrick Hofmacher war so gerne und mit so viel Überzeugung Priester, dass ihm der Schritt aus dem pastoralen Dienst schwerfiel: „Aber meine heutige Frau hatte klargestellt, dass nur eine klare Entscheidung in Frage kam.“ Patrick Hofmacher quittierte den Priesterdienst.
Und gründete eine Familie. Was sich als gar nicht so leicht herausstellte, denn leibliche Kinder konnte das Ehepaar nicht bekommen: „Wir haben stattdessen drei mal sechs richtige im Lotto bekommen. Wir durften drei Kinder als Säuglinge adoptieren“, sagt Patrick Hofmacher und strahlt über so viel Familienglück.
Neue Wege: Schulen und Kloster Wimpfen
Auch bei den Malteserwerken warteten neue Abenteuer auf Patrick Hofmacher, Aufgaben, für die er seine Oberen durchaus erst gewinnen musste. Dazu gehören z.B. heute die Trägerschaft für drei Schulen in Nordrhein-Westfalen, die von Orden abgegeben wurden. „Wir versuchen, ohne autoritär Dinge aufzuzwingen, die Schulen zusammen mit ihren Schülern und Lehrern im Sinne des Malteser Geistes zu prägen.“
Dazu gehört aber auch ein Kloster, das Patrick Hofmacher schon als junger Student so sehr gefiel, dass er sich sogar vorstellen konnte dort als Benediktiner einzutreten. Patrick Hofmacher staunte deswegen sehr, als ihm Jahrzehnte später just dieses Benediktinerkloster mit der Frage angetragen wurde: „Können Sie sich vorstellen, hieraus was zu machen?" Patrick Hofmacher konnte. Heute ist das Kloster Wimpfen unter seiner Verantwortung eine spirituelle Begegnungsstätte.
„Manchmal fügen sich die Dinge eben", freut sich Patrick Hofmacher.
(Erstausstrahlung: 31.03.2019)