Pontifikalamt aus dem hohen Dom zu Köln - Predigt in Bild und Ton

Palmsonntag - Feier des Einzugs Jesu in Jerusalem

domradio übertrug am Palmsonntag das Pontifikalamt mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus dem Hohen Dom zu Köln. Es sang der Kölner Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Prof. Eberhard Metternich die "Mass for five voices" von William Byrd. Die Orgel spielte Domorganist Prof. Winfried Bönig.

 (DR)

Die letzte Woche der österlichen Bußzeit beginnt. Die besondere Bedeutung dieser „heiligen Woche" erschließt bereits der Palmsonntag. An diesem Tag wartet die Liturgie mit zwei Evangelientexten auf. Zur Eröffnung wird des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht, dann stehen Passion und Tod Jesu im Mittelpunkt. Durch die Spannung zwischen diesen in Ton und Botschaft so unterschiedlichen Schriftlesungen wird den Betenden und Hörenden deutlich: Die Aussicht auf Frieden und Befreiung, die sich in der Palmprozession ausdrückt, verlangt den freien Gehorsam Jesu, der seinen  Weg als gerechter Gottesknecht zu Ende geht - da wir es nicht vermögen. Größe zeigt dieser König im Dienen.

Evangelium
Jesu Einzug in Jerusalem ist festlich. Jesus tritt mit Autorität auf und wird von seinen Jüngern und der Menge als König begrüßt. Wissen sie, dass sie einem Herrn ganz besonderer Art zujubeln? Er trägt keine Waffen und reitet auf einem Esel. Sein einziger Reichtum sind die Zeichen, die ihn begleiten, und die Stimme Gottes, die er in sich hört.

Erste Lesung
Ein Mensch spricht von Gott wie ein dankbarer Schüler von seinem guten Lehrer. Aufrecht und stolz spricht er, obwohl man versucht, ihn zu demütigen; der Gottesknecht weiß das Recht auf seiner Seite. Durch seine Treue wird er zum besonderen Repräsentanten eines besonderen Regenten. Gott und sein Vertrauter suchen nicht das Vertrauen der Mächtigen, sondern der Versehrten; sie sehen nicht diejenigen, die an der Spitze sind, sondern die, die nicht nachkommen. Könnten doch immer solche Maßstäbe gelten!

Zweite Lesung
Paulus führt in seinem Brief einen Christushymnus an, in dem unser Glaube verdichtet zur Sprache kommt. Jesus Christus, so heißt es hier, war gottgleich, doch er wählte aus Liebe zum sterblichen Menschen das Leben eines Sterblichen. Angesichts eines solchen Liebesdienstes, dieser Gedanke drängt sich auf, sollten wir achtsamer mit unserem Leben umgehen. Denn da ist einer, der hält es für kostbar.  

Passion
Die Liturgie der Karwoche dient dem Gedächtnis des Leidens Jesu Christi. Durch Zeiten des Eingedenkens, der Klage und der Stille hindurch wird uns die Tragweite und Tiefe des Christusereignisses vor Augen geführt. Da ist jemand, der die dunklen Seiten des Menschen kennt. Gewaltlos erneuert er den Bund, den wir mit Gewalt brechen.