Musik: Martin Lejeune

Woyzeck

 (DR)

Woyzeck gehört zu denen, die auf der untersten Stufe der Gesellschaft stehen: arm, gedrückt und ausgebeutet. Mühselig verdient er den Lebensunterhalt für Marie, für sich und ihr gemeinsames Kind. Der Sold, den er als Stadtsoldat erhält, ist jedoch so gering, dass er versuchen muss, auf alle erdenkliche Art ein wenig Geld hinzu zu verdienen. So rasiert er zum Beispiel seinen Hauptmann, der ihm schwere moralische Vorwürfe macht wegen seines illegalen Verhältnisses zu Marie. Außerdem dient Woyzeck dem Doktor als Versuchskaninchen für dessen zweifelhafte medizinische Experimente. Woyzecks abgrundtiefe Liebe zu Marie stellt seinen ganzen Lebensinhalt dar. Marie aber betrügt ihn mit dem flotten Tambourmajor, dessen ungewohnten Schmeicheleien sie erliegt. Woyzeck stellt den Nebenbuhler zur Rede, unterliegt ihm. Da sieht er keinen Ausweg mehr: Er kauft sich ein Messer und ersticht Marie, die inzwischen die Reue gepackt hat, am Teiche. Woyzeck bleibt allein zurück...
Das Fragment erschien erst Jahrzehnte nach Büchners Tode im Druck und geht das für die damalige Zeit ungeheure Wagnis ein, in den Mittelpunkt der Handlung einen Vertreter der untersten sozialen Schicht zu stellen. Büchner entwirft dabei das Bild eines gebrochenen Menschen in einer zerbrochenen Welt.