Kirche als Strukturgeber

Demokratische Republik Kongo auf dem Weg zur Demokratie?

 (DR)

Das Land nennt sich demokratisch, tatsächlich gab es aber seit 46 Jahren keine Wahlen mehr in der ehemaligen belgischen Kolonie. Die Demokratische Republik Kongo, das Nachbarland der Republik Kongo, liegt in Zentralafrika, ist sechsmal größer als Deutschland und ist sehr reich an Bodenschätzen. Trotzdem gehört es zu den ärmsten Ländern der Welt - Hauptursache hierfür sind jahrzehntelange Misswirtschaft und Korruption, gefolgt von schweren kriegerischen Auseinandersetzungen bis in die Gegenwart. Zum 18. Juni sollen die Karten neu gemischt werden, denn an diesem Tag stehen demokratische Wahlen unter UN-Beobachtung an – auch Deutschland plant 500 Soldaten auszusenden. Experten halten die Demokratisierung allerdings für ein unerfüllbares Ziel.

Wo Politik und Militär nicht weiterkommen, kann jedoch Kirche im Kleinen Strukturen schaffen. Unbewaffnete Mitarbeiter der Kirche helfen Kindersoldaten nicht nur bei der Traumabewältigung, sondern versuchen sie wieder in ihre Herkunftsdörfer zu integrieren, sind Vermittler in Konflikten zwischen Religionsgemeinschaften und bemühen sich um einen Versöhnungsprozess zwischen dem Kongo und den angrenzenden Staaten.

Wie das in einem chaotischen Land funktionieren soll, in dem Streitigkeiten stets mit Waffengewalt ausgetragen werden und welchen Anteil das deutsche Hilfswerk Missio an den neu entstehenden Strukturen hat – darum geht es in der Sendung domradio Weltweit am Montag von 10 bis 12 Uhr.