Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Die Mütter - Gewöhn mein Herz

 (DR)

Kirche ist immer so ernst, man muss immer diszipliniert und still sein, darf nie mal lachen. So können nur Menschen denken, die noch keinen Auftritt der „Mütter“ erlebt haben. Das sind drei junge Frauen, die vorwiegend in Kirchen spielen und dort ihre Mischung aus religiösem und typischen Männer-Frauen-Kabarett präsentieren. Die drei Mädels heißen Thea Eichholz, Carola Rink und Margarete Kosse. Sie stellen Fragen an das Leben, die sich eigentlich schon längst jeder einmal hätte stellen müssen. Wieso sind Babywindeln beispielsweise mit Bärchen und Hubschraubern bemalt? Das Baby kann die doch gar nicht sehen, also sind die Bilder wohl für die Mütter gedacht. Solche und ähnliche Fragen können natürlich zu ernsthaften Selbstzweifeln führen. Und die verpacken die Mütter meist in lustige, manchmal aber auch in nachdenkliche Gedanken, wohlbemerkt dreistimmig. Denn die Mütter sprechen nicht, sie singen – was sich übrigens mehr als hören lassen kann. Gar nicht witzig, sondern sehr eindringlich ist der Titel „Gewöhne mein Herz“. Man findet ihn am Ende der ersten Mütter-CD „Kann denn Bügeln Sünde sein?“. Diesen Song hat Thea Eichholz geschrieben, als ihr Mann an Krebs erkrankte und im Sterben lag. Da wurde ihr richtig bewusst, mit wie vielen unwichtigen Dingen wir uns tagtäglich rumschlagen und unsere Gehirn blockieren. Das Wichtigste, also Gottes Ewigkeit, gerät dabei oft in den Hintergrund. Der Song ist daher eine Bitte, loslassen zu können, Gott die nötige Aufmerksamkeit schenken zu können und es zu schaffen, das eigene Leben mehr auf das Ziel ausrichten zu können. „Gewöhne mein Herz“ von dem Kabarett-Trio „Die Mütter“.
  
Daniel Hauser