Sternzeit am 10.10.2007 zu "Poetry-Slams"

Krieg der Dichter

Wenn Dichter Krieg führen, dann tun sie das nicht mit Waffen sondern mit Worten. Poetry Slam nennt sich dieses Spektakel, bei dem die Autoren sich mit ihren Texten batteln. Statt der trockenen Lesebühnen mit Tisch und Wasserglas treffen sich die Literaturbegeisterten jetzt in Kneipen und rezitieren und improvisieren was das Zeug hält. Den Sieger bestimmt am Ende das Publikum. Es bewirft seinen Favoriten mit Rosen. Gewonnen hat derjenige, der die meisten blumigen Geschosse abgekriegt hat.

 (DR)

Einer dieser Rosendichter ist Wolfgang Lüchtrath. Als Kind wollte er Bundeskanzler werden. Oder Boxer. Heute ist er ein bisschen was von beidem. Zumindest auf der Bühne. Dort kann er ganz schön gut austeilen, aber auch mit ernsten Texten mahnen. Fast wirkt er wie ein Dirigent, wenn er - mit seinem Text in der Hand - das Publikum mal zum Johlen und Lachen, mal zum Nachdenken und Schweigen bringt. Wie er es schafft dass ihm die Ideen nicht ausgehen? „Weil es tausend kleine Geschichten gibt, die es wert sind erzählt zu werden." Und natürlich weil Wolfgang viel Selbstdisziplin hat und eine Menge Mut. Denn obwohl jedes Kind Goethe und Schiller aus der Schule kennt, gilt das Dichten heute oft als brotlose Kunst.
Sternzeitreporterin Ana Radic hat Wolfgang Lüchtrath zum Poetry Slam begleitet und ihn im Kölner „Sonic Ballroom" kräftig angefeuert. Jetzt fragen wir Euch: Wart Ihr schon mal unterwegs in der Slammer Szene? Habt Ihr Euch vielleicht sogar schon mit eigenen Texten auf eine der Bühnen gewagt? Oder habt Ihr sonst noch eigene Texte - Gedichte, Geschichten, Briefe oder gar Romane - in der Nachtischsschublade? Schreiben könnt Ihr uns auch im Sternzeitforum...