Bach plagiierte sich oft selbst

"Lieber gut geklaut als schlecht neu gemacht"

Ein Déjà-vu passiert ja ab und zu mal, wir glauben dann eine gerade passierende Situation genauso schon mal erlebt zu haben – in der Sendung "Musica" geht es am Sonntagabend um eine Art akustisches Déjà-vu, allerdings lässt sich in diesem Fall genau erklären, warum es uns so bekannt vorkommt. Johann Sebastian Bach überarbeitete wie viele seiner Kompositionskollegen immer wieder seine eigenen Werke, griff – vor allem wenn die Zeit drängte - auf ältere Vorlagen zurück und schrieb sie für den aktuellen Anlass um. Bach "klaut" bei der Kantate "Gott soll allein mein Herze haben" gleich zweimal bei sich selbst. Grundlage ist ein mittlerweile verschollenes Instrumentalkonzert.

 (DR)

Sowohl die einleitende Sinfonia mit der konzertierenden Orgel als auch die zweite Arie für Alt solo sind eine Bearbeitung dieses Instrumentalkonzertes. Bekannt ist dieses Material aber vor allem durch eine noch spätere Bearbeitung, nämlich dem E-Dur Cembalokonzert BWV 1053.