1779 goss der bekannte Glockengießer Martin Legros aus Malmedy ein neues Geläut für die ein Jahrhundert zuvor zu einem Priorat umgewandelte Stiftskirche in Dünnwald. Eine weitere Glocke entstand zwei Jahre später. Im Zweiten Weltkrieg mussten die großen Instrumente zu Rüstungszwecken abgeliefert werden. Die Kirche blieb während des Krieges verwaist, da die Gemeinde das Dünnwalder Jugendheim als Gottesdienstraum nutzte, um dieses dem Zugriff der Nationalsozialisten zu entziehen. Aber auch nach Kriegsende blieben die noch im Turm hängenden Glocken von St. Nikolaus stumm - bis auf die Silvesternacht 1945/46. An diesem Abend hatte sich der Vater von Klaus Flach vom Küster den Kirchenschlüssel besorgt und war mit seinem Sohn zur alten Kirche gegangen. Um Punkt Mitternacht läutete es dann in St. Nikolaus zum neuen Jahr. Die Kirche wurde schließlich in den fünfziger Jahren umfangreich saniert und das Geläut schließlich 1957 wieder vervollständigt. Die Glocken läuten heute elektrisch. Nur die kleine im Dachreiter muss noch von Hand gezogen werden.
Glockenklänge im Weihnachtsfestkreis
St. Nikolaus in Dünnwald - Erinnerungen an eine Silvesternacht
Die ehemalige Stiftskirche der Prämonstratenserinnen im Nordosten Kölns beherbergt noch zwei historische Glocken aus der Barockzeit. Eine weitere wird bis heute von Hand geläutet.
Share on