Das Kolpingwerk hat am Sonntag den 200. Geburtstag seines Gründers Adolph Kolping gefeiert. Der Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes, Ottmar Dillenburg, würdigte den Verbandsgründer bei einem weltweit übertragenen Gottesdienst in der Kölner Minoritenkirche, wo Kolping begraben ist. Er habe sich von den Nöten seiner Zeit anrühren lassen und durch sein Handeln seinen Teil zur Lösung der Sozialen Frage beigetragen.
Der auch als Gesellenvater bezeichnete Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Er gründete 1849 in Köln den ersten katholischen Gesellenverein, um damit in Zeiten der Industrialisierung und großer gesellschaftlicher Umbrüche jungen Wandergesellen Halt zu geben. Heute zählt der Sozialverband, der sich für Familien, die berufliche Bildung und die Eine Welt engagiert, 400.000 Mitglieder in 61 Ländern. In Deutschland gibt es 260.000 Mitglieder in 2.600 örtlichen Kolpingsfamilien.
Nach den Worten Dillenburgs müssen auch heute weltweit soziale Probleme gelöst werden. "Es ist ein himmelschreiendes Unrecht, dass mehr als eine Milliarde Menschen in bitterster Armut lebt", sagte der Generalpräses. Weiter sei nicht zu akzeptieren, dass so viele Menschen unter Unrecht und Unterdrückung litten. Millionen von jungen Menschen werde der Zugang zu Bildung versperrt. Dem Kolpingwerk sei es gelungen, die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Gruppen in benachteiligten Ländern auszubauen und so den Grundgedanken des am 4. Dezember 1865 verstorbenen Kolpings in die Gegenwart zu übersetzen.