Nicht selten ist der bewusste Umgang mit Tod und Trauer in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Leben verdrängt worden. Die Ausgrenzung von Sterben und Tod hindert Hinterbliebene jedoch am bewussten Umgang damit und trägt so die Hauptschuld an individuellen und gesellschaftlichen Folgeschäden. Die Verdrängung des Todes aus dem Leben erzeugt in uns die Illusion von Unsterblichkeit – und raubt uns damit das Bewusstsein für den unschätzbaren Wert jedes Tages. Mehr noch: Es beraubt uns der Möglichkeit, das Potenzial der Trauer als Krisenbewältigung in den verschiedenen Lebenssituationen zu nutzen. Es geht darum, uns Tod und Trauer wieder zu eigen zu machen, in den eigenen Lebens- und Handlungshorizont zu integrieren, anstatt sie an Experten zu delegieren.
Im Kölner Domforum diskutierten im Oktober 2014:
- David Roth (Bestatter und Trauerbegleiter)
- Prof. Dr. Reiner Sörries (Direktor des Zentralinstituts und Museums für Sepulkralkultur in Kassel)
- Prof. Dr. Albert Gerhards (Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Universität Bonn)
Moderation: Birgitt Schippers (domradio)