Prof. Dr. Thomas Söding

"Die Heilige Schrift als 'Seele der Theologie'"

Der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding zeichnet die Entstehung des Konzilstextes "Dei Verbum" nach und erläutert, warum dieser zu einem Meilenstein der biblischen Wirkungsgeschichte in der Neuzeit geworden ist.

Prof. Dr. Thomas Söding / © RUB
Prof. Dr. Thomas Söding / © RUB

Die Frage, wie die Bibel auszulegen sei, gehört zu den bis heute nicht eindeutig geklärten Fragestellungen. In der vor 50 Jahren erschienenen "Offenbarungskonstitution" des II. Vatikanischen Konzils steht die Wiederentdeckung der Heiligen Schrift im Mittelpunkt. Dabei hat das Konzil auf der einen Seite die historisch-kritische Methode zur Schriftauslegung nicht einfach übernommen, auf der anderen Seite aber auch nicht die kanonische. Damit stellt sich die Frage, wie sich das Konzil zu verschiedenen historischen Auslegungsmethoden verhalten hat. In besonderer Weise wird in dem Konzilstext auf das Verhältnis von Schrift und Überlieferung eingegangen, wobei deutlich gesagt wird: "Das Lehramt ist nicht über dem Wort Gottes, sondern dient ihm." (DV 10) Damit schöpft die Kirche aus diesem einen Schatz des Glaubens.

Prof. Söding hielt seinen Vortrag im Februar 2015 im Domforum Köln.

Erstsendung: 27.02.2015 

Thomas Söding

Thomas Söding wuchs in Hannover auf, er machte sein Abitur in Bad Harzburg im Harz, wo er auch seine Frau kennenlernte, "der beste Moment meines Lebens", wie er bis heute sagt. Sie leben in ihrer Wahlheimat Münster, weil laut Söding "hier vieles zusammenpasst: eine kleine Großstadt, eine katholische Kirche mit Kultur, eine Stadt der Wissenschaft mit Bodenhaftung". 

Prof. Dr. Thomas Söding / © ZdK/ Peter Bongard (Zentralkomitee der deutschen Katholiken)