Sebastian Urbanski schreibt über sein Leben mit dem Downsydrom

"Wir sind, verdammt nochmal, alle Menschen“

"Ich bin anders, so wie jeder Mensch anders ist“, sagt Sebastian Urbanski im domradio.de Interview: "Menschen sind bunt gewürfelt – alle sind anders, und wir sind verdammt nochmal alle Menschen“.

Sebastian Urbanski / © Jörg Steinmetz
Sebastian Urbanski / © Jörg Steinmetz

Der Schauspieler Sebastian Urbanski hat über sein Leben ein Buch geschrieben. "Am liebsten bin ich Hamlet / Mit dem Downsydrom Leben“, heißt es.

Urbanski ist 36 Jahre alt und spielt im Berliner Theater Ramba Zamba. Bekannt wurde er einer größeren Öffentlichkeit durch den Film: "So wie du bist“ und durch die Fernsehproduktion: "Zeige mir Deine Welt“ mit Kai Pflaume. Martin Urbanski hat das Down-Syndrom. In seiner Autobiographie schreibt er über sein Leben, seine Kindheit in der DDR, seine Jugend im Westen und seine schauspielerische Karriere. Er erzählt von seinen Krisen, seiner ersten Liebe, seinen Versagensängsten – soweit ein ganz normales Leben.

Schockiert war er, als seine Mutter ihm erzählte, wie man sie in der DDR nach seiner Geburt unter Druck setzte, das behinderte Baby in ein Heim zu geben. "Sie haben ihr damals gesagt, geben sie das Kind weg, sonst läuft ihnen ihr Mann weg“. Zum Glück hat sich Sebastians Mutter gegen die Staatsräson durchgesetzt. Auch Dank der intensiven Förderung seiner Eltern, ist Sebastian Urbanski zu einem erfolgreichen Schauspieler geworden, der englisch gelernt hat und gern Klavier spielt.

Bekannt wurde Sebastian Urbanski auch durch seinen Auftritt auf der Bundespressekonferenz 2012. Mit dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung Hubert Hüppe forderte er ein Verbot vorgeburtlicher Bluttests zur Diagnose des Downsyndroms. "Ich war gegen den Test, weil der Test Behinderte aussortiert“, sagt Sebastian Urbanski: "Hier wird klar ausgesprochen: `Nein, wir wollen euch nicht`“. Nach einer Downsyndrom Diagnose brechen heute über 90 Prozent aller betroffenen Frauen die Schwangerschaft ab.


Sebastian Urbanski / © Jörg Steinmetz
Sebastian Urbanski / © Jörg Steinmetz