Beim Gottesdienst im Kölner Dom würdigte der Präfekt der Vatikanischen Glaubenskongregation, Gerhard Kardinal Ludwig Müller, die Verdienste der Geistlichen. Alterzbischof Meisner habe über zwei Jahrzehnte zusammen mit seinem Mitbruder Klaus Dick segensreich für die Kirche in Köln und in Deutschland gewirkt.
Nach den Worten von Müller hat Papst Johannes Paul II. nach dem Fall der Mauer 1989 Meisner, der damals noch DDR-Bürger gewesen sei, gezielt von Berlin nach Westdeutschland versetzt. Von dort habe er sich für die Versöhnung von Ost und West eingesetzt. Zudem habe er als Kardinal für die Weltkirche gewirkt.
Wer wie Johannes Paul II. und Meisner Nationalsozialismus und Kommunismus erlebt und damit zwei atheistische Gewaltherrschaften erlitten habe, der sei sensibel für die Voraussetzungen von Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaat im natürlichen Sittengesetz, sagte Müller. Meisner und Dick seien über acht Jahrzehnte ihres Lebens und davon 40 Jahre im bischöflichen Dienst "unserem katholischen Glauben treu geblieben."
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sprach in seiner Begrüßung von einem "seltenen Jubiläum" und dankte seinem Amtsvorgänger Meisner und Dick dafür, was sie dem Erzbistum gegeben hätten. "Das ist nicht selbstverständlich, 40 Jahre Bischof sein zu dürfen", so Woelki.
Meisner empfing am 17. Mai 1975 im Erfurter Dom die Bischofsweihe. Zunächst war er zu DDR-Zeiten in der thüringischen Stadt Weihbischof und dann Bischof in der geteilten Stadt Berlin. 1989 wechselte er auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. an die Spitze des Erzbistums Köln, das er 25 Jahre lang leitete. Seit März 2014 lebt er im Ruhestand.
Klaus Dick, der 1928 in Köln-Ehrenfeld geboren wurde, empfing am 19. Mai 1975 im Kölner Dom die Bischofsweihe. Er war von 1975 bis 2003 Weihbischof in Köln und 25 Jahre Domdechant.