Am 26. April 1986 explodierte Block 4 im Kernkraftwerk Tschernobyl. Die Folge eines missglückten Experiments. Hunderttausende Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Eine radioaktive Wolke verteilte sich über Europa, auch in Deutschland erhöhte sich wenige Tage später die Strahlung. Gemüse und Obst sollten nicht mehr gegessen werden, Lebensmittel wurden auf Strahlenbelastung geprüft, Kinder durften nicht mehr im Sandkasten spielen. Erstmals machte sich die Erkenntnis breit, dass Atomkraft nicht die beste und sicherste aller Energieformen ist.
Genaue Zahlen über die Opfer gibt es bis heute nicht. Die Krankenakten der Liquidatoren werden unter Verschluss gehalten, aber Strahlenmediziner gehen davon aus, dass mehr als 50.000 allein durch die unmittelbaren Aufräumarbeiten nach der Katastrophe in dem AKW gestorben sind. Noch heute leiden die Menschen weit über die betroffene Region hinaus in der Ukraine und in Weißrussland an den Folgen der radioaktiven Verseuchung. Schwere Erkrankungen und eine Krebsrate, die 30 Mal so hoch ist wie die vor der Katastrophe, machen das Ausmaß deutlich.
Domradio weltweit berichtet über die Situation in der Ukraine und in Weißrussland: Wie geht man heute mit der Katastrophe und ihrem Erbe um? Wie geht es den Überlebenden heute? Wie hilft die Kirche ihren Partnern und Betroffenen vor Ort? Und welche Lehren hätten aus Tschernobyl und Fukushima gezogen werden müssen?