Der Pfingstmontag, der nicht in allen Ländern Feiertag ist, wird in den deutschen Diözesen deutlicher an das Pfingstfest angebunden, indem die Messtexte von Pfingsten oder eine Votivmesse zum Heiligen Geist vorgesehen sind. So soll das Festgeheimnis stärker betont werden.
In diesem Jahr fällt der Pfingstmontag auf den 5. Juni, an dem das Fest des heiligen Bischofs Bonifatius, des Glaubensboten und Märtyrers in Deutschland, begangen wird.
Bonifatius (672/673–754), der „Apostel Deutschlands“, hieß ursprünglich Winfried und stammte aus einer angelsächsischen Adelsfamilie. Er wurde Benediktinermönch, Priester und Lehrer an der Klosterschule in Nursling. 716 ging er als Missionar nach Friesland, kehrte aber schon bald erfolglos zurück. Papst Gregor II. beauftragte ihn 719 mit der Germanenmission und gab ihm den Namen Bonifatius (Wohltäter). 722 weihte der Papst ihn zum Missionsbischof. Im Auftrag Gregors begann Bonifatius, die Kirche in Germanien zu ordnen. Er zerstörte heidnische Heiligtümer, z. B. die Donareiche in Geismar (bei Fritzlar). Aus deren Holz soll er eine dem heiligen Petrus geweihte Kapelle gebaut haben, wo heute in Fritzlar die Stiftskirche St. Peter steht. Er gründete zahlreiche Kirchen und Klöster. 732 ernannte ihn Papst Gregor III. zum Erzbischof und erteilte ihm die Erlaubnis, Bischofssitze einzurichten. So gründete Bonifatius die Bistümer Passau, Salzburg, Freising, Regensburg, Würzburg, Büraburg, Erfurt und Eichstätt. 744 initiierte er die Gründung seines Lieblingsklosters Fulda. Zwischen 743 und 745 berief er vier Synoden ein, um die fränkische Kirche zu reformieren. 747 wurde er Erzbischof von Mainz. Als Bonifatius sich in hohem Alter noch einmal zur Mission nach Friesland aufmachte, wurde er dort mit seinen Mitarbeitern erschlagen. An seinem Grab in Fulda versammelt sich alljährlich die Deutsche Bischofskonferenz.
aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Juni 2017