"I wanna dance with somebody!" Keine Sorge, ich werde jetzt hier nicht einen auf Kevin Costner machen und ein Tänzchen mit Whitney Houston wagen. In diesen Tagen verlässt das Musical Bodyguard Köln und zieht weiter nach Stuttgart. Über 500.000 Besucher sind von überall her an den Rhein gekommen, um hier im Musical Dome dabei zu sein, wenn die wunderbare Liebesgeschichte des Films Bodyguard auf die Bühne kommt. Der erfolgreiche Film hatte damals alleine in Deutschland über sechs Millionen begeisterte Zuschauer. Romantische Liebesgeschichten, die sind immer faszinierend, gerade wenn dann noch die passende Musik dazu kommt.
Wer von uns sehnt sich nicht nach unendlicher, nach grenzenloser Liebe? Wo alle Grenzen überwunden werden, und sich die erfolgreiche Popsängerin in den armen Leibwächter verliebt. Wir Menschen wünschen uns eine heile Welt, in der Klassen- und Rassenunterschiede keine Rolle spielen. Ganz egal ob Aschenputtel oder Pretty Woman unsere Heldinnen sind, die alle Grenzen durchbrechen. Doch wie schwer fällt es uns schon im Alltag, nur ein nettes Wort zu sagen für den blöden Nachbarn oder die eingebildete Kollegin am Arbeitsplatz? Ganz zu schweigen vom Zusammenleben mit Menschen anderer Herkunft, Kultur oder Religion.
Da ist es gut, wenn Geschichten wie Bodyguard uns Mut machen. Mut machen, unsere eigenen, engen Grenzen zu überwinden. Mut machen, immer und überall füreinander da zu sein. Ich bin mir übrigens ganz sicher, jeder von uns hat einen Bodyguard. Einen, der da ist, wenn man ihn braucht. Der Schutz und Halt gibt in unsicheren Zeiten. Früher nannte man einen solchen Bodyguard übrigens Schutzengel. Und wenn dann noch wahre, unendliche Liebe dazu kommt, dann ist das Glück perfekt. Das passiert – Gott sei Dank – nicht nur im Film.
"I will always love you!" kann ich selbst als Bischof singen. Denn mein Bodyguard – der heißt Jesus Christus!
Ihr Rainer Woelki
Erzbischof von Köln