Wenn jemanden die Erntekrone aufgesetzt wird, dann der Natur. Eigentlich ist sie aber viel mehr ein Symbol für die Macht der Natur, die auch in unserem hochtechnisierten Zeitalter noch Ernten gedeihen lassen oder verderben kann. Je nach Land stürzt das dann Bevölkerungen in den Hunger oder bringt die Bauern in Bedrängnis.
1972 hat die Deutsche Bischofskonferenz den ersten Oktobersonntag als Termin für das katholische Erntedankfest gesetzt. Eine Pflicht, das Erntedankfest zu feiern, gibt es aber nicht. Eine Erntekrone gehört ebenfalls nicht zwingend dazu, auch wenn sie früher häufig in der Kirche aufgestellt wurde. Für die Gemeindemitglieder hat sie allerdings oft noch tiefe symbolische Bedeutung.
Krone mit viel verborgener Symbolik
Die Krone besteht aus vier senkrechten, zur Mitte hin gebogenen Streben. Ihren unteren Abschluss bildet ein Kranz. Jede der Kronenstreben wird traditionell aus einem anderem Getreide gebunden, zum Beispiel: Gerste, Weizen, Hafer, Roggen. Sie sollen der Überlieferung nach stehen für Sorge, Hoffnung, Dank und Glaube oder Freude. Der abschließende Kranz der Erntekrone soll, wie der Adventkranz, Symbol für den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und die Ewigkeit sein. Sagt der Volksmund.
Fest mitvielen Terminen
Einen weltweiten "katholischen" Termin für das Erntefest gibt es nicht, geht ja auch gar nicht, weil die Haupternte je nach Klimazone logischerweise immer anders liegt. Generell gilt sogar: Streng nach dem Kirchenjahr gesehen gibt es eigentlich kein Erntedankfest.
Quelle der Festbräuche
Ein Hinweis darauf sind in diesem Fall: Festessen und Tanz. Sie gehen darauf zurück, dass die Gutsherren zur Feier der Ernte alle Mägde und Knechte mit Erntebier und festlichem Essen und bewirtet haben. Die Bediensteten hatten ihnen vorher oftmals eine Erntekrone oder einen Erntekranz übergeben.
Durch diesen Kranz wiederum wurde dann doch noch ein kirchlicher Aspekt mit dem Erntefest verwoben: In den Erntekranz eingebunden war der Antlasskranz, der an Gründonnerstag gebunden worden war, dem Antlasstag, also Ablasstag, dem Tag an dem die "öffentlichen Büßer" wieder in die Kirche aufgenommen wurden.