"Glaubenskämpfer"
Die Benediktinerin Sr. Johanna Domek erzählt in ihrem sehr persönlichen Buch "Glaubenskämpfer" von ihrer ersten interreligiösen Bühnenerfahrung mit dem Schauspiel Köln. Das offene, auch spannungsreiche Gespräch auf der Bühne mit Muslimen, Juden und religionskritischen Schauspielern über Glaubensüberzeugungen war für sie ein wegweisendes Erlebnis. In der offenen Begegnung mit anderen, so sagt sie, setze man sich auch mit dem eigenen Glauben auseinander.
Im Menschen wie in den Religionen spielt Gewalt und Aggressionen eine Rolle. Im Buch unterscheidet Sr. Johanna zwischen dem äußeren und inneren Dschihad. Wie in den spirituellen Traditionen des Christentums gehe es auch im Islam darum, den "Krieg zu verinnerlichen, das heißt das Böse in uns zu besiegen." Eine der Grundüberzeugungen in ihrem Buch sei, so Sr. Johanna, dass wir "an die innere Auseinandersetzung gehen." Im Neuen Testament habe sie keinen Aufruf zu einem Krieg mit den Waffen gefunden.
Religiöser Extremismus als Thriller
Die Thrillerautorin Katharina Lange geht religiösem Extremismus auf die Spur – sowohl bei fehlgeleiteten Extremchristen wie unter Islamisten. In ihren Romanen wie "40 Tage" oder "Ohne Ausweg" führt sie eindringlich vor Augen, wie Menschen durch ihren persönlichen Lebensweg in den Extremismus geführt werden.
Französische Autoren mit nordafrikanischen Wurzeln
Wie die multikulturelle Gesellschaft des Gastlandes Frankreich sich in Büchern von nordafrikanisch-französischen Autoren spiegelt, macht Literaturexpertin Margarete von Schwarzkopf deutlich. Ob es der brutale Vater ist im Roman "Mein fremder Vater" von Sorj Chalandon oder die mordende Kinderfrau im Roman "Dann schlaf auch du" von Leila Slimani – beide Autoren nehmen die Leser mit auf eine innere Reise des Verstehens menschlicher Abgründe.
Katholischer Medienverband auf der Buchmesse
Seit vielen Jahren versammelt der Katholische Medienverband auf der Frankfurter Buchmesse katholische Verlage auf seinem Stand. Hoch im Kurs stehen nach wie vor, so Geschäftsführer Konrad Höß, Bücher über Papst Franziskus, das Klosterleben oder Spiritualität. Doch dieses Jahr sind auch politische Themen angesagt. So stehen Titel in den Regalen, die sich aus christlicher Perpsektive mit der AfD auseinandersetzen.
Katholische Büchereien im modernen Gewand
Die 371 Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Erzbistum Köln tragen dazu bei, dass auch nach der Buchmesse die Lust am Lesen nicht vergeht. Überhaupt nicht mehr miefig, altbacken kämen heute die Büchereien der Kirchengemeinden daher, sagt KÖB-Referatsleiterin Anna Lüttich-Rathenow. "Die Büchereien von heute haben in den meisten Fällen einen sehr aktuellen Stand an Medien, der konventionelle Bücher, aber auch Hörbücher, Spiele und zum Teil auch E-Books umfasst." Die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben freie Hand in der Auswahl der Medien, die sie in ihren Büchereien zur Ausleihe bereithalten. "Jede Gemeinde ist anders, hat andere Schwerpunkte, Altersgruppen und Bildungsstandards. Daran sollen sich auch die Büchereien orientieren.“
Empfehlungen des Borromäus-Vereins in einem Rezensionsheft helfen ihnen, eine gute Auswahl zu treffen. Die Katholischen Öffentlichen Büchereien bieten nicht nur Lesungen, sondern sind auch Treffpunkte, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Angebote wie Krimi-Dinner, Strickkreise oder auch Blind Dates, in denen sich die Besucher abwechselnd in aller Kürze ein Buch vorstellen, sind kreative Buchvermittlungswege, die gut ankommen.