Angefangen hat alles mit den Römern: Die starteten das neue Jahr zunächst am 1. März und später dann am 1. Januar.
Die Christen hatten dann aber auch ihre eigene Zeitrechnung: Sie begannen das Jahr zunächst am Tag der Taufe Jesu, dem 6. Januar. Dann legte die Kirche aber im vierten Jahrhundert das Fest der Geburt Jesu auf den 25. Dezember und einige Jahrhunderte später auch den Jahresanfang. Das ging aber nicht überall synchron vor sich. Die Folge: Für einige Leute begann nun das Jahr am 25. Dezember, für andere erst am 6. Januar.
Konfusion und Machtwörter
Damit waren die Tage dazwischen sozusagen aus dem Kalender gefallen, jedenfalls im Bewusstsein der Leute. Seit dem 14. Jahrhundert bezeichnet man mit dem Ausdruck "Zwischen den Jahren" die Zeitspanne zwischen Weihnachten und dem 1. Januar oder dem 6. Januar. Das Grundgefühl war: Verwirrend …
Das blieb auch noch eine ganze Weile so, denn auch als Papst Gregor XIII. Ende des 16. Jahrhunderts den heutigen Gregorianischen Kalender einführte, hielten sich wieder nicht alle daran – protestantische Gebiete verweigerten sich. Den Schlusspunkt unter das Chaos, in der christlichen Welt, setzte dann Papst Innozenz XII.: 1691 legte er den letzten Tag des Jahres verbindlich auf den 31.12. fest.
Diesmal erkannten auch die Protestanten den neuen Kalender an. Verwirrung geklärt. - Wir aber haben die Zeit zwischen den Jahren behalten, die immer noch so ein bisschen wie "aus dem Kalender gefallen" wirkt.