DER Tag für Narren

Rosenmontag

Ohne Fastenzeit und Ostern kein Karneval, das ist so weit klar. Warum aber ist der Karnevalsmontag dann DER Tag für die Narren und nicht der Sonntag?

                                                                                                                / © Federico Gambarini (dpa)
/ © Federico Gambarini ( dpa )

Eigentlich sind es weder Sonntag noch Montag, die da besonders groß gefeiert werden müssten, sondern der Dienstag. Der ist ja der Tag mit der eigentlichen Fastnacht, also der Nacht vor der Fastenzeit.

So war das auch - bis ins 19. Jahrhundert. Der Karnevalsdienstag gehörte zu den "drei tollen Tagen", die gefeiert wurden. Weiterhin gehörten noch dazu: der "große Fastenabend", also der Karnevalssonntag und der "Kleine Fastenabend" am Donnerstag davor, der heutige Weiberfastnachts-Donnerstag.

Fehlen noch der Freitag, der Samstag und der Montag. Wie das?

Am leichtesten erklärt sich das beim Freitag, weil der in der katholischen Kirche einfach der Gedenktag für den Kreuzestod Christi ist. Im 18 Jahrhundert gab es sogar ein päpstliches Edikt, das Fastnachtstreiben am Freitag verbot. Bis nach dem zweiten Weltkrieg fanden an dem Tag eher keine Narrenveranstaltungen statt. Je mehr sich die Gesellschaft aus der kirchlichen Bindung gelöst hat, desto ausgiebiger wurden dann auch die Narrenfeiern am Freitag.

Der Samstag wiederum fiel wohl raus, weil die Leute schlichtweg arbeiten und den Sonntag vorbereiten mussten. Daher wahrscheinlich auch das moderatere Feiern am Montag.

Den heute groß gefeierten Rosenmontag haben 1823 die Kölner sozusagen in Bewegung gesetzt, als sie ihren ersten Rosenmontagszug starteten. Der Montag wurde so zu einem immer größeren Narrentag und der hat nun den Sonntag überrundet.

Es gibt auch einzelne Stimmen, die sagen, der Sonntag als "Tag des Herren" sei auch oftmals nicht als für Narreteien geeignet angesehen worden. An ihm soll es daher immer schon gemäßigter zugegangen sein. Er soll sogar "Pfaffenfastnacht" geheißen haben.