Wort des Bischofs

Frühjahrsputz für die Seele

Spätestens wenn sich draußen der Frühling richtig bemerkbar macht, ist bei bei vielen der Frühjahrsputz angesagt. Das gilt auch für Kardinal Woelki. Aber haben sich in unseren Herzen und Seelen nicht vielleicht auch viel unnötiger Schmutz und Ballast angesammelt?

 (DR)

 Putzen gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Doch spätestens wenn sich draußen der Frühling richtig bemerkbar macht, ist bei mir Frühjahrsputz angesagt. Das geht ja nicht nur mir so: Die einen bringen Haus und Garten auf Vordermann – die anderen waschen und polieren ihr Auto wieder auf Hochglanz. Überall ist Großreinemachen angesagt. Wir wollen nach einem langen Winter Licht, Luft und Klarheit in unser Leben bringen.

Als Bischof bin ich jetzt nicht der beste Ratgeber in Sachen Frühjahrsputz. Aber ich möchte Ihnen empfehlen, sich nicht nur um die äußeren Dinge zu kümmern. Schauen Sie einfach mal in sich selber hinein. Haben sich da in Ihrem Herzen - in Ihrer Seele nicht vielleicht auch viel unnötiger Schmutz und Ballast angesammelt? Ärger, Streit – Kummer und Groll, den wir schon viel zu lange mit uns rumtragen? Eine Schuld, die uns belastet und bedrückt? Wie wäre es mit einem Frühjahrsputz für die Seele?

Es hilft bekanntlich, wenn man sich mal den ganzen Ärger von der Seele redet. Bei uns in der Kirche heißt das Beichte. In der Beichte trage ich all meine Fehler und Unzulänglichkeiten vor Gott. Wenn ich dann meine Verfehlungen ehrlich bereue und um Verzeihung bitte, befreit mich Gott von all meiner Schuld. Er macht mich frei. Gott selber bringt so ganz neu Licht und Klarheit in mein Leben. Er ermöglicht mir quasi einen Neustart. Ich wünsche Ihnen diesen Frühjahrsputz für Ihre Seele. Sie werden dann ganz schnell merken, wie Gott auch Ihr Leben ganz hell und neu macht.

Ihr Rainer Woelki

Erzbischof von Köln


Quelle:
DR