Dass in Silvester- oder vor allem Neujahrskonzerten Walzer und sonstige eher mitreißende Musik gespielt wird, das hat schon lange Tradition. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang der so genannte Kaiser-Walzer von Johann Strauss, der besonders beim berühmten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker gespielt wird. Komponist ist Johann Strauss der Sohn, der als Walzerkönig bis heute berühmt ist.
Er schrieb den besagten Kaiserwalzer als Konzertwalzer für die Eröffnung des Berliner Konzertsaals Königsbau am 19. Oktober 1889. Vermutlich auf Initiative seines Berliner Verlegers Fritz Simrock wurde der Walzer schließlich Kaiserwalzer genannt. Die erste originale Uraufführung des neuen Walzers in Wien war am 24. November 1889 – unter der Leitung von Strauss mit seiner Strauss-Kapelle.
Das Konzert fand im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins statt - der Kaiserwalzer kam beim Publikum extrem gut an und musste wiederholt werden.
Ein ähnlich berühmter Walzer ist der Blumenwalzer von Peter Tschaikowsky. Der wird vor allem in der Weihnachtszeit gespielt, weil er zum berühmten Nussknacker-Ballett gehört, das sich auf Weihnachten bezieht. Der Nussknacker“ op. 71 von Tschaikowsky basiert auf der Geschichte von ETA Hoffmann über die kleine Mascha, die von ihrem Onkel zu Weihnachten einen Nussknacker geschenkt bekommt. In der Nacht träumt sie, dass sie mit ihm gegen das Heer des Mäusekönigs kämpft und gewinnt. Der Nussknacker verwandelt sich in einen Prinzen und nimmt sie mit in sein Süßigkeitenreich, wo die beiden die Zuckerfee besuchen, die aus diesem Anlass ein Fest veranstaltet. In diesem Rahmen wird der Blumenwalzer musiziert.
Vor allem zur Weihnachtszeit wird der Nussknacker oft aufgeführt – entweder als Ballett oder konzertant.
Ahnlich beliebt ist Tschaikowsky Ouvertüre mit dem Titel "1812". Sie wird gerne und häufig in Silvester- oder Neujahrskonzerten aufgeführt. Eigentlich ist der Inhalt gar nicht so festlich oder unbeschwert. Denn das 1882 komponierte Werk erinnert an den Sieg Russlands 1812 gegen Napoleon.
Sehr lautmalerisch beschreibt das Werk das Aufstellen der Heere, dann den Krieg und schließlich den Sieg Russlands. Dass Frankreich der Gegner ist, erkennt man an der Verwendung der Melodie der Marseillaise. Dazu kommt Kanonendonnern und schließlich Glockenläuten als klar wird, dass Russland glorreich die Schlacht gewinnt.
So oder: die Ouvertüre ist ein gern gespieltes und bejubeltes Stück trotz des kriegerischen Hintergrunds.