Es ist Weltfrauentag. Am 8. März wird der Internationale Frauentag seit 1921 gefeiert. Es handelt sich um das Andenken an den Streik der Arbeiter- und Soldatenfrauen, der im Jahr 1917 die Februarrevolution ausgelöst hatte.
Im Laufe vieler Jahrhunderte hat es in allen Kulturen, Staatsformen und Religionen immer wieder starke Frauen gegeben, die sich gegen jede Konvention und mit Leidenschaft für die Interessen von Frauen und Mädchen eingesetzt haben.
Katharina von Siena zähle ich zu diesen herausragenden Frauen. Sie hat im 14. Jahrhundert gelebt. Sie war in ihrem christlichen Glauben ziemlich radikal. Zunächst zurückgezogen als Ordensfrau, später aber als leidenschaftliche Kämpferin für die Reformen in der Kirche. Von Päpsten angehört und als Beraterin herangezogen, ist es ihr gelungen, sowohl den Papst Gregor IX. zu einer Rückkehr von Avignon nach Rom zu bewegen, als auch für eine Friedenslösung bei der drohenden Kirchenspaltung unter Papst Urban VI. zu kämpfen.
Sie hat sich tatsächlich nicht gescheut öffentlich auf kirchliche Missstände hinzuweisen und hat sich auch zu Themen in Politik und Gesellschaft immer kontrovers geäußert. Ihr Einsatz und ihr Einfluss waren für eine Frau ihrer Zeit sehr außergewöhnlich und sorgten für ziemlich großes Aufsehen.
Dabei muss man bedenken: Sie war Analphabetin und musste schon in ihrer Familie immer dagegen kämpfen nicht als "Du bist nur ein Mädchen!" dazustehen und die Heiratspläne der Mutter zu erfüllen. Mich beeindruckt an dieser starken, engagierten Frau auch noch dazu ihre gelebte Nächstenliebe. In der schweren Pestepidemie in ihrer Heimatstadt Siena hat sie Tag und Nacht gearbeitet und sich um die Kranken, Sterbenden und Toten gekümmert.
Sie hatte weder vor Obrigkeiten in Kirche und Staat Angst und schon gar nicht vor Ansteckung, Krankheit oder Tod – eine echt starke Frau!
Die Franziskanerin Schwester Katharina gibt im DOMRADIO jeden Tag in der Fastenzeit einen aktuellen Impuls aus ihrem Leben als Ordensfrau in Olpe – Hilfe für Notleidende und Gebet bestimmen ihren Alltag.
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