Von Papst Johannes XXIII. gibt es viele schöne Geschichten und wunderbare Tipps, und so gute Anregungen, dass ihn viele, auch sehr einfache Leute, sehr gut verstanden haben und versucht haben, ihm nachzueifern. Einer seiner vielen Tipps ist unter anderem der Dekalog der Gelassenheit. Da gibt er wunderbare Ratschläge für ganz verschiedene Lebenslagen. Ich kenne das von mir auch. Wenn jemand zu mir kommt und mir von Problemen erzählt, habe ich relativ schnell das eigentliche Problem erkannt. Aber ich weiß auch, dass es meinem Gesprächsgegenüber nicht hilft, wenn ich Ratschläge gebe. Ich kann nur helfen, dass mein Gesprächspartner die Lösungsschritte selbst erkennt. In diesen zehn Geboten der Gelassenheit des Papstes geht es dann tatsächlich nicht um Ratschläge für andere, sondern um Ratschläge für sich selbst.
Und schon dieser erste Ratschlag hat es in sich. Er schreibt: "Nur für heute werde ich mich bemühen den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen." Oft sind wir so damit beschäftigt unsere Fragen, Probleme und Sorgen zu bedenken und zu sortieren, zu besprechen und nach Lösungen zu suchen, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, wie schön der Tag ist. Dass wir in der Heiligen Messe eines meiner Lieblingslieder gesungen haben, dass mir schon am Morgen viele Dinge gut gelungen sind. Dass ich ein köstliches Mittagessen bekommen habe, dass mir jemand auf Facebook eine nette Botschaft geschickt hat, dass ich eine Einladung zu einem Fest bekommen habe und noch vieles mehr. Also ein guter Tipp für mich und für Sie für den heutigen Tag. Nur für heute werde ich mich bemühen den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.