Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Good morning, church!"

"Good morning, church" - "Guten Morgen, Kirche". Das ist eine recht ungewöhnliche Begrüßung für eine Kirchengemeinde, findet Schwester Katharina. Aber es steckt eine Menge in in ihr! Und sie kann zu der Frage führen: Was ist mein Anteil daran, dass Kirche lebendig und hoffnungsfroh bleibt?

Die Sonne scheint auf das Gipfelkreuz des Berges "Seebodenspitze" in Südtirol / © Harald Oppitz (KNA)
Die Sonne scheint auf das Gipfelkreuz des Berges "Seebodenspitze" in Südtirol / © Harald Oppitz ( KNA )

Eine unserer Mitschwestern ist zurzeit bei unseren Schwestern in den USA - in Colorado und in der Nähe von Chicago, um zu besuchen, Gespräche zu führen und die weltweite Gemeinschaft und den Zusammenhalt zu stärken. Dieser Tage schrieb sie: "Ein Pfarrer hier begrüßt die versammelte Gottesdienstgemeinde jeden Morgen mit: 'Good morning, church.' - Guten Morgen, Kirche." Sie findet das wunderbar. Wir kennen das ja eher so: "Im Namen des Vaters, des Sohnes, des Heiligen Geistes. Der Herr sei mit Euch, liebe Brüder und Schwestern."

Wie fühlt es sich für Sie an, wenn Sie so begrüßt würden mit: Guten Morgen, Kirche! Sind Sie, die Sie zum Gottesdienst kommen, die beten und singen, die das Evangelium hören und die Eucharistiefeier mitvollziehen, sich immer bewusst, dass Sie ein Teil, ein lebendiger Stein im Bau der Kirche sind? In der derzeitigen schwierigen Situation der Kirche - aber in Klammern gesagt, eigentlich ist es seit 2000 Jahren immer schwierig gewesen - scheint es mir wichtiger denn je zu sein, dass die und der Einzelne, die Familie, die Gemeinschaft ihren Glauben lebt und betet, Gottesdienst feiert, am Arbeitsplatz erfahrbar macht und in den vielen Situationen des ganz normalen Alltags erkennbar ist.

Das "Good morning, church" ist mir ein Stachel in meinen Gedanken schon seit einigen Tagen. Und ich frage mich: Wie ist das? Wie ist das mit mir? Bin ich als Teil der Kirche zu erkennen? Nur weil ich Habit trage, weil ich viel bete und jeden Tag zum Gottesdienst gehe? Was ist denn noch mein Anteil daran, dass Kirche lebendig, hoffnungsfroh, geistbeschenkt und tatkräftig rüberkommt?

Mir scheint, darüber nachzudenken und zu reflektieren, aber diese Frage vielleicht auch mal mit dem Mitmenschen zu besprechen, ist eine ziemlich herausfordernde Aufgabe, aber, glaube ich, sehr reizvoll. Probieren Sie es mal. Good morning, church! Guten Morgen Kirche!