Domkapitular Sauerborn spricht in der festlichen Messfeier zum Patrozinium St. Cäcilien im Museum Schnütgen über die Begegnung zwischen dem Kunstschaffenden und der Materie, mit der sich der Künstler auseinandersetzt. Es brauche eine Offenheit – nicht nur gegenüber der Materialität – um diese Begegnung mit der eigenen Inspiration erfahrbar zu machen.
Es könne im künstlerischen Prozess nicht systematisch nach einem bestimmten Material gesucht werden, sondern der Künstler müsse sich in gewisser Weise finden lassen. Josef Sauerborn bezeichnet dieses Material als "Findhölzer". Diese geschenkte Begegnung ließe sich auch auf Gott übertragen: "Sie und ich, wir sind Findhölzer des lebendigen Gottes", beendet Domkapitular Sauerborn seine Predigt.
DOMRADIO.DE übertrug am Gedenktag der heiligen Cäcilia die festliche Messfeier zum Patrozinium St. Cäcilien im Museum Schnütgen mit Domkapitular Josef Sauerborn. Es sang der Figuralchor der Künstler-Union-Köln unter der Leitung von Richard Mailänder.
Künstlerseelsorge im Erzbistum Köln
Zu Weihnachten und am Gedenktag der Heiligen Cäcilia wird in der romanischen Kölner Kirche St. Cäcilia, die seit 1956 als städtisches Museum Schnütgen für mittelalterliche Kunst dient, jeweils eine Messe gefeiert. Dazu lädt die Künstlerseelsorge im Erzbistum Köln ein.
Cäcilia wird als Patronin der Musiker, insbesondere der Kirchenmusiker, und der Dichter verehrt. Über das Leben der heiligen Cäcilia gibt es keine unmittelbaren Zeugnisse, aber eine ausgeprägte und lebendige Tradition. Sie soll im dritten Jahrhundert mit ihrem Mann Valerian und dessen Bruder Tiburtius den Märtyrertod erlitten haben. Beide habe sie zuvor zum Christentum bekehrt. Zur Cäcilia-Überlieferung gehört, dass sie zwar mit Valerian vermählt worden sei, dieser sich jedoch überzeugen ließ, ihr Gelöbnis der Jungfräulichkeit zu respektieren. Später wurde die frühe Märtyrerin Cäcilia mit der Stifterin der Cäcilienkirche in Trastevere/Rom gleichgesetzt. In der reichen Tradition der Kirchenmusik und der Kirchenchöre ist die Erinnerung an diese frühe Christin auch heute noch lebendig.
Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. November 2019