Pontifikalamt im Kölner Dom

Fünfter Fastensonntag

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki geht in seiner Predigt auf das Evangelium ein und hebt die Bedeutung des Glaubens an Jesus Christus und die Auferstehung hervor. An der Orgel: Winfried Bönig. Kantor: Oliver Sperling.

Kölner Dom (shutterstock)

Auslegung zum Sonntagsevangelium (Joh 11,1-45) von Peter Köster

Jesus wird zum kranken Lazarus nach Bethanien gerufen. Seine beiden Schwestern Maria und Martha, die mit ihm in dem kleinen Dorf nahe bei Jerusalem wohnen, schicken zu ihm und bitten ihn, seinen Freund in dieser bedrohlichen Lage nicht im Stich zu lassen: „Herr, siehe, der, den du lieb hast (philo), ist krank!“ In der Bemerkung, dass Maria es war, „die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat“, klingt schon das Ende Jesu an (Joh 12,7 f.). Der Evangelist betont, dass Jesus mit den beiden Schwestern und ihrem Bruder Lazarus in Liebe und Freundschaft (agapo) verbunden ist. Sie gehören zu den Seinen, von denen es beim Abschiedsmahl heißt, dass er sie liebte „bis zuletzt“ (Joh 13,16).

Jesu erste Reaktion auf die Nachricht, dass sein Freund erkrankt sei, gibt einen Hinweis, wie sein befremdliches Verhalten zu deuten ist: Ähnlich wie beim Blindgeborenen soll auch diese „Krankheit“ der Verherrlichung Gottes dienen. In der Art, wie Jesus auf die Bitte der beiden Schwestern eingeht, wird Gottes Herrlichkeit aufleuchten, und sie werden erfahren, dass er sie liebt „bis zur Vollendung“. Nur in dieser österlichen Sichtweise führt die Krankheit des Lazarus „nicht zum Tod“.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. März 2020


Kölner Domorganist Professor Winfried Bönig / © Tomasetti (DR)
Kölner Domorganist Professor Winfried Bönig / © Tomasetti ( DR )

Domkantor Oliver Sperling / © Tomasetti (DR)
Domkantor Oliver Sperling / © Tomasetti ( DR )