Wir widmen diesen Monat – so wie auch den Monat Mai – in besonderer Weise der Gottesmutter Maria. Das Rosenkranzgebet will uns auf ganz eigene Art helfen, das Leben Jesu zu bedenken. Dabei führt uns die Gottesmutter im Gebet zu ihrem Sohn, Jesus Christus!
Seit dem Mittelalter kennt die Kirche das Rosenkranzgebet als „Pater Noster“. Dabei hat sich die heutige Form erst im 15. Jahrhundert entwickelt. Der Heilige Dominikus, der Gründer des Dominikaner-Ordens – auch hier bei uns in Köln haben die Dominikaner ja noch ein Kloster – hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. Der frommen Legende nach war es nämlich er, der bei einer Marienerscheinung einen Rosenkranz geschenkt bekam.
Auf allen Kontinenten und in allen Ländern der Welt werden heute die Geheimnisse des Rosenkranzes immer und immer wieder gebetet. Die Beter nutzen dabei eine Gebetsschnur mit 59 Perlen und einem Kreuz dazu, um über das Leben und Sterben Jesu meditierend zu beten. Gerade diese einfache, wiederkehrende Struktur des Rosenkranzes, die Schlichtheit des Gebetes, fasziniert uns Menschen heute im dritten Jahrtausend genau so wie damals. Im sich immer wiederholendem Gebet können wir Jesus, dem Sohn Gottes, immer näherkommen und ihn dabei tiefer kennenlernen. So möchte ich Sie heute, am Sonntag, herzlich dazu einladen, mit mir den Rosenkranz zu beten. Nicht nur jetzt im Rosenkranzmonat Oktober, sondern immer dann, wenn Sie Gottes Nähe suchen.
Gegrüßet seist Du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes Jesus, der von den Toten auferstanden ist. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes – Amen!
Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln