Wieder hat uns die Pandemie. Wieder müssen wir mehr aufpassen, Maske tragen, Abstand halten, dürfen möglichst nicht reisen und warten, was noch so alles kommt. Aber man kann doch nicht ohne Begegnungen leben, hat eine Frau mich dieser Tage gefragt. Nein, das kann man wirklich nicht vom Ich zum Du, zum Wir. Im Miteinander entsteht Gemeinschaft, Austausch und Entwicklung.
Und im Moment geht das alles wieder nicht oder sehr viel weniger. Wir sind jetzt zwar viel besser vorbereitet, aber wir empfinden es trotzdem irgendwie unwirklich. Ich weiß auch, dass digital vieles geht und Telefonieren noch eine bessere Möglichkeit ist, nahe in Verbindung zu bleiben. Und trotzdem, ich weiß es auch nicht, es fällt mir schwer, wieder gut vorbereitet und Vorfreude Sachen abzusagen, damit wir uns selbst und unsere Mitmenschen schützen. In meiner Ratlosigkeit habe ich ein Gebet von Lars Hillebold gefunden, das ich Ihnen gern heute mitgeben möchte:
Gott, wir haben Angst vor dem, was wir nicht kennen.
Zugleich sind wir uns darin nah und vertraut.
Was unsere Gemeinschaft gefährdet, macht uns auch stark.
Wir halten zusammen, wenn wir uns oft auch fremd sind.
Wir achten aufeinander, entscheiden, was wirklich wichtig ist.
Wir öffnen Herzen, während andere noch hinter Türen warten müssen.
Wir werden uns nahe, auch ohne uns die Hände zu reichen.
Wir können lachen und doch trauern um die Kranken und Sterbenden.
Wir sind eins im Handeln und im Sorgen und zum Wohl für uns alle.
So ist im Schlimmen auch dein Segen.
Das hoffe ich und glaube ich fest.