Gestern hat eine Frau per Mail gefragt, ob eine Veranstaltung stattfindet, die wir für Ende November geplant hatten. Ich musste ihr leider absagen, weil wir zum Schutz unserer älteren Mitschwestern im Mutterhaus seit dem ersten Lockdown keine Angebote mehr dort machen können. Der angefragte Abend trug den Titel: "Ein Abend für mich."
Aber eigentlich könnten Sie doch heute mal diesen Titel nehmen und ihn für sich selbst adaptieren. Was würde für Sie in einen solchen Abend gehören? Ein ruhiges Zimmer, eine Atmosphäre, um sich innerlich und äußerlich niederzulassen? Kerzenschein und Musik, ein Text oder ein Buch? Oder ein Bild? Eine Tasse Tee oder ein Glas Wein? Von den Benediktinern in Meschede gibt es einen kleinen Text dazu, der Ihnen vielleicht helfen kann. Sie schreiben: "Stille. Zwischen Schweigen und Ruhe wohnt die Stille. In Schweigen und Ruhe geschieht Stille. Aus Schweigen und Ruhe in der Stille plötzlich die Begegnung, die Verwandlung. Ich und du, Gott."
Jetzt denken Sie vielleicht. "Ja gut. Aber jetzt muss ich erstmal wach werden und den Tag beginnen und dann kann ich über so etwas nachdenken." Das stimmt ein bisschen, aber nicht ganz. Für den Tag einen Plan haben und wissen, was es außer Arbeit, Haushalt, Familie und Freizeit noch so gibt, ist nicht schlecht. Und es hat etwas Vorfreudiges, sich etwas vorzunehmen und die Fantasie schon mal dahin zu schicken. Und deshalb gebe ich Ihnen die zwei Zeilen nochmals zum Bedenken mit. "Stille. Zwischen Schweigen und Ruhe wohnt die Stille. In Schweigen und Ruhe geschieht Stille. Aus Schweigen und Ruhe in der Stille plötzlich die Begegnung, die Verwandlung. Ich und du, Gott."