Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Asche - ein bewährtes Mittel zum Putzen, Scheuern und Düngen

Pandemiebedingt wird dieses Jahr am Aschermittwoch kein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet, sondern Asche auf den Kopf gestreut. Schwester Katharina überlegt, welche Eigenschaften der Asche wir in den nächsten 40 Tagen in unser Leben übertragen können.

Ein Priester hält eine Schale mit Asche / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Priester hält eine Schale mit Asche / © Harald Oppitz ( KNA )

Am Aschermittwoch, also heute, beginnt die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Seit Ende des 11. Jahrhunderts gibt es die Tradition, sich an diesem Tag in Gottesdiensten ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen oder Asche aufs Haupt streuen zu lassen. Die aus gesegneten Palmenzweigen vom Vorjahr gewonnene Asche gilt als Symbol der Trauer und Buße. Das Aschenkreuz steht für den Beginn der Bußzeit und zugleich für die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. Soweit eine offizielle Verlautbarung zum Aschermittwoch.

Schon am 12. Januar diesen Jahres hat der Vatikan die Regelung herausgegeben, dass wegen der Corona-Pandemie kein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet werden kann, sondern Asche auf den Kopf gestreut wird. Das ist die viel frühere und ursprünglichere Form dieses Startsignals in die Fastenzeit. Manche kennen vielleicht noch diese Formulierung. "Oh, Asche auf mein Haupt!" Wenn man einen Fehler zugibt und sich entschuldigen möchte.

Ich hab mal nachgesehen, warum die Asche das so normale Mittel für den Beginn der Fastenzeit ist. Asche ist seit Jahrhunderten ein vielfältig verwendetes Putz- und Scheuermittel, man kann damit Silber reinigen, Zähne putzen, Fußböden wischen, Wäsche waschen, Geschirr spülen und so weiter. Aber man kann Asche auch als Dünger und Schädlingsbekämpfer und Unkrautvernichter einsetzen. Und so ein bisschen in unser religiöses Leben übersetzt, ist das auch notwendig.

Wir müssen schon manches in unserem Leben mal ein bisschen abstauben und reinigen und putzen, damit wieder deutlich wird, wozu wir als Christen so da sind. Wir sollen und wollen Jesus Christus nachfolgen und versuchen, nach seinem Evangelium zu leben. Und da ist die Asche als Dünger auch nicht so verkehrt, damit Neues und Gutes wachsen kann. Und der Auftrag, kehr' um und glaub' an das Evangelium, durch uns und unser Tun und Handeln und Beten Hand und Fuß bekommt und das Reich Gottes unter uns wachsen und gedeihen kann. Und die Asche als Unkrautvernichter kann mir schon ein Sinnbild dafür sein, dass mancher Wildwuchs im Reden und Tun doch mal beseitigt werden könnte. Wir können es ja versuchen. Sieben Wochen gute Zeit ist dafür eingeplant.


Quelle:
DR