Ich bin wirklich begeisterter Fußballfan und ich sehe und höre sehr gern Fußballübertragungen und -reportagen. Immer wieder bin ich erstaunt, was passiert, wenn sich mitten im Getümmel ein Spieler verletzt und ganz schnell jemand von der Ersatzbank einspringen muss. Der von der Ersatzbank kommend muss ja genauso fit und trainiert sein, muss die Taktik und die Laufwege kennen und muss genau wissen, was jetzt sein Auftrag ist, wer näher aufs Feld geschickt wird. Er muss die Spielphilosophie des Vereins, des Trainers und der Mannschaft intus haben. So ähnlich stelle ich mir das bei Apostel Matthias vor. Er wurde quasi als Ersatzmann in das Gremium gewählt, weil Judas es verlassen hatte, als der zunächst Jesus verraten und dann Selbstmord gemacht hatte. Nach der Himmelfahrt Jesu wurde der Apostelrat zusammengerufen und beraten, was zu tun sei. Und Petrus hat sehr deutlich gemacht. Der, der hier dazu gewählt werden soll, muss die ganze Zeit mit uns und mit Jesus zusammen gewesen sein. Von der Taufe im Jordan bis zur Himmelfahrt. Aber der für meine Begriffe wichtigste Satz kommt dann. Da steht: Er muss von nun an zusammen mit uns Zeuge von Jesu Auferstehung sein.
Dieser Auftrag an den Ersatzmann im Team der Apostel, ist jetzt, aber 2000 Jahre später, unser Auftrag, als die durch die Taufe in die Mannschaft Jesu gekommenen Teamplayer. Unser Auftrag ist klar. Ich soll Zeugin und Zeuge der Auferstehung sein. Das heißt für heute Zeuge sein für meinen Glauben an die Auferstehung Jesu. Und das kann in Worten, besser noch in meinem Tun, ablesbar sein. Matthias hat sich nicht herausgeredet, dass er ja nur der Ersatzmann sei. Er hat seine Wahl angenommen und hat als Apostel das Evangelium Jesu verkündet und wohl auch mit seinem Leben bezahlt. Ersatzleute sind wichtig.
