Morgenimpuls von Schwester Katharina

Keine Angst vor den eigenen Möglichkeiten!

Schwester Katharina ist großer Fußballfan. Bei der Nachricht von Jogi Löws Rücktritt muss sie an die WM 2018 und das frühzeitige Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft denken. Hatte Jogi Löw Angst vor der eigenen Courage? Und wie können wir uns davon befreien? Eine Anregung findet Schwester Katharina in einem Text von Marianne Williamson.

Seit 2017 ist Schwester Katharina Hartleib aus Olpe bei DOMRADIO.DE on air. Mit Interviews, geistlichen Impulsen und als Fußball-Expertin / © Martin Biallas (DR)
Seit 2017 ist Schwester Katharina Hartleib aus Olpe bei DOMRADIO.DE on air. Mit Interviews, geistlichen Impulsen und als Fußball-Expertin / © Martin Biallas ( DR )

Nun geht er doch - vor Ende seines Vertrages und nach der Europameisterschaft im Sommer - der Fußball-Bundestrainer Jogi Löw. Ja, ich liebe Fußball wirklich und freue mich mit tollen Spielen und leide bei völlig misslungenen Auftritten meiner Lieblingsmannschaften.

Was bleibt denn bei Ihnen hängen, falls Sie Fußballfan sind, wenn Sie an Jogi Löw denken? Mir natürlich wie vielen anderen Menschen auch das unglaubliche WM-Turnier in Brasilien und der Gewinn des Pokals und der Empfang dann zu Hause in Berlin. Mir ist aber noch was anderes sehr viel präsenter. Der Gewinn des Confederation Cups 2017, den noch nie eine deutsche Nationalmannschaft gewonnen hatte. Der Bundestrainer hatte lauter junge, frische, hungrige Nationalmannschaftsneulinge mitgenommen. Es wurde landläufig nichts von dieser Mannschaft erwartet und es war ja außerdem nur ein Vorbereitungsturnier für die WM 2018. Aber dann haben diese Jungs ein Traum Turnier gespielt mit tollem, flotten Angriffsfußball, mit Tempo und tollen Tricks. Und alle Welt war begeistert von dieser völlig neuen Mannschaft. Und alle dachten: Und wenn jetzt noch die ganz großen arrivierten dazukommen, die Weltmeister und Leistungsträger der letzten Jahre, wer kann denn diese deutsche Mannschaft dann noch schlagen? Aber es kam anders. Plötzlich hatte Jogi Löw Angst vor seiner eigenen Courage. Oder vielleicht auch vor den Erwartungen der 80 Millionen daheim vor dem Fernseher. Und er hat die Jungen zu Hause gelassen, die alten Weltmeister mitgenommen und ist schmachvoll in der Vorrunde ausgeschieden.

Im eigenen Umfeld und im eigenen Leben kennen das viele. Irgendwann bekomme ich Angst vor der eigenen Courage, vor den eigenen Möglichkeiten, vor den mir gebotenen Chancen und knicke ein, bleibe beim Alten, traue mich nicht. Ein wunderbarer Text von Marianne Williamson gibt uns da einen Tipp.

Sie schreibt: Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein. Unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein. Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten. Wir fragen uns, wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll? Aber wer bist du es denn, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Es dient der Welt nicht, wenn du dich kleinmachst. Sich kleinzumachen, nur damit andere sich um dich herum nicht unsicher fühlen, das hat nichts Erleuchtetes. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, der in uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur in einigen von uns. Er ist in jedem Einzelnen. Und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis, es auch zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.

Ein wunderbarer Text. Seien wir also heute ein bisschen von unserer eigenen Angst befreit und nutzen wir mit Courage und himmlischem Selbstbewusstsein unsere Chancen und ermutigen wir damit auch andere.


Quelle:
DR