Auferstehung der Toten? Die heilige, katholische und apostolische Kirche? Da hatte der junge Franz Schubert so seine Vorbehalte und ließ bei der Vertonung des lateinischen Textes die entsprechenden Sätze "Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam" und "Et expecto resurrectionem mortuorum" lieber weg.
Nur in der F-Dur-Messe blieb der Satz von der Erwartung an die Auferstehun der Toten drin, Schuberts Bedenken gegenüber der Kirche waren so groß, dass dieser Satz immer entfiel. Obwohl er durchaus den ein oder anderen Auftrag zur Komposition einer lateinischen Messvertonung schon in jungen Jahren erhielt und die besagte F-Dur-Messe das erste Werk von Schubert überhaupt war, das öffentlich aufgeführt wurde - ausgerechnet in einer Kirche!
Wenig später entstand die Messe Nr. 2 in G-Dur, die er im Alter von gerade mal 18 Jahren schrieb. Vermutet wird, dass Schubert für die Messe einen Kompositionsauftrag erhielt.
Vom Schwierigkeitsgrad her ist sie auch für kleinere Kirchenchöre und Laienorchester gut aufführbar. Nicht nur deswegen gilt sie als seine am meisten aufgeführte Messkomposition. Die Besetzung umfasst drei Gesangssolisten, vierstimmigen Chor und Orchester.
Trotz der fehlenden Textpassagen werden die Schubert-Messen - außerhalb von Corona - bis heute oft im Gottesdienst aufgeführt - manche Pfarrei oder Domkirche behilft sich pragmatisch und legt im Kirchenraum den kompletten lateinischen Text des Credos aus, damit die Gläubigen in Gedanken die Lücken ergänzen können.
Programm in Musica:
Zwei geistliche Konzerte von Matthias Weckmann
"Souvenir de Florence" von Peter Tschaikowsky
Messe in G-Dur von Franz Schubert
Konzert für Orgel, Pauke und Streicher von Francis Poulenc