„Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.“ (Mt 10,26)
Das Motto 2021: Unverhüllt
Diözesanseelsorger Tobias Schwaderlapp:
Das Altenberger Licht 2021 soll ein ganz besonderer Moment für die Teilnehmenden sein: Ein Moment des Lichtes und der Kraft, ein Moment des Friedens. Ein Moment der Liebe und unverhüllten Freundschaft mit Gott, aber auch ein Moment, der unser eigenes Herz für Andere öffnet. Ein Moment, an dem die unverhüllte Fackel der Freundschaft und des Friedens aufflammen und geteilt werden kann.
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In seiner Predigt sprach Tobias Schwaderlapp über das vergangene Jahr und die Corona-Pandemie. Er sehe in diesem Jahr Höhen und Tiefen, wie auch in jedem anderen Jahr, "nur dass die Höhen und Tiefe anders gelagert waren." Es habe vorher nicht gekannte Herausforderungen, aber auch nicht gekannte Geschenke mit sich gebracht. Für ihn sei das Jahr eine Schule der Sehnsucht gewesen, so Schwaderlapp.
Besonders das Sehnen nach Normalität habe eine Rolle gespielt. Trotzdem frage er sich, "wie großartig unsere Normalität vorher gewesen sein soll." Er erinnere sich nicht daran, dass das Leben der Menschen vor der Pandemie perfekt gewesen sei. Man sehne sich nach mehr als nach Normalität, so Schwaderlapp. "Ich möchte die alte Normalität auch nicht zurückhaben. Ich möchte viele Elemente davon zurückhaben. Und trotzdem weiß ich, auch damals hatte ich schon Sehnsüchte in mir, die nicht erfüllt waren." Er sehne sich auch in gewisser Weise nach Berechenbarkeit und nach Sicherheit. Dabei gehöre Unsicherheit zum Leben dazu. "Das wird uns jetzt nur nochmal vor Augen geführt."
Die Sehnsucht in uns könne man auch als "Anknüpfungspunkt, den Gott in dich und ich mich hineingelegt hat" begreifen. So, dass er mit uns sprechen könne, sich uns anbieten könne, so Schwaderlapp weiter. "Dass er uns überhaupt etwas anzubieten hat. Und er hat uns ja alles anzubieten. Woran merken wir es? Weil wir uns nach allem sehnen."
Über das Altenberger Licht
Das Altenberger Licht erhielt seinen Namen von dem kleinen Ort Altenberg im Bergischen Land. Hier entstand 1922 in den Mauern einer ehemaligen Zisterzienser Abtei, an die noch ihre Klosterkirche, der Altenberger Dom, erinnert, die heutige Jugendbildungsstätte des Erzbistums Köln. Damals entwickelte sich Altenberg zu dem Zentrum der katholischen Jugend in Deutschland. Der Dom und die Altenberger Madonna wurden zum äußeren Zeichen der Zusammengehörigkeit, zum „Herz des Bundes“.
Das Altenberger Licht entstand 1950 nach den Schrecknissen des zweiten Weltkrieges als Zeichen der katholischen Jugend für Versöhnung und Frieden in Europa. Von Altenberg aus schickte man ein Licht auf die Reise, das in Form einer Sternstafette in alle Richtungen weitergegeben wurde und bis an die Grenzen Deutschlands gelangte. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich daraus eine Europasache.
Mitte der 60er Jahre, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Atmosphäre der aufkommenden Studentenunruhen, stellte man die Feier des Altenberger Lichts ein, weil man der Überzeugung war, dass eine solche Form der liturgischen Feier für junge Menschen nicht mehr angemessen sei.
1980 entstand ein lebendiger Neubeginn. Von Jahr zu Jahr wuchs die Teilnehmerzahl, und inzwischen kommen jährlich am 1. Mai über 2.000 junge Menschen aus dem In- und Ausland nach Altenberg, um das Licht zu empfangen und weiter zu tragen.
Quelle: https://www.altenbergerlicht.de